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Fachleute erwarten für das Jahr 2024 eine Erhöhung der Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), weil Ausgaben für beispielweise Krankenhäuser, Arzthonorare und Arzneimittel höher sind als Einnahmen der Krankenkassen.  

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird als Rechengröße vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) festgelegt. Er liegt derzeit bei durchschnittlich 1,6 Prozent und könnte im nächsten Jahr demnach um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent steigen. Tatsächlich zahlen gesetzlich versicherte Krankenkassen-Mitglieder momentan aber nur durchschnittlich 1,51 Prozent, weil Zusatzbeiträge von allen gesetzlichen Kassen selbst festgelegt werden können.  

Da der GKV-Schätzerkreis für 2024 eine Finanzlücke von 3,2 Milliarden Euro erwartet, werden wohl auf jeden Fall die Zusatzbeiträge steigen. Gesetzlich Versicherte zahlen zusätzlich zum Zusatzbeitrag den gesetzlich festgeschriebenen allgemeinen Beitragssatz, der derzeit bei 14,6 Prozent liegt.  

Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, und der Verband der Ersatzkassen, kurz vdek, üben Kritik, weil ihnen Nachhaltigkeit bei der Stabilisierung der Finanzen fehlt. Doris Pfeiffer sieht nicht nur die Kassen in der Pflicht, sondern auch den Bund. Beide Parteien kritisieren überdies die Schätzerkreis-Systematik, die beispielsweise auch nicht die Krankenhausgesetzgebung berücksichtigt und deshalb zu „falschen“ Zahlen kommt. Bei anderen Ausgaben-Positionen teilen die ExpertInnen auch nur bedingt die Ausgaben-Risiken, sodass grundsätzlich höhere Zusatzbeiträge angesetzt werden müssten.  

Quelle: rp-online.de