Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisiert die Bundesregierung für die unklare Position in der Triage-Debatte. So seien laut Brysch vom Parlament klare Kriterien festzulegen, wenn dringende Operationen und Eingriffe verschoben werden müssen, weil schwer kranke Covid-19-Patient:innen Intensivbetten belegen.
2020 ist die Zahl der Intensivbetten um fünf Prozent gestiegen, von 25.600 Betten um 1.400 auf 27.000 Betten; ein Niveau, das im Jahr 2021 nicht mehr gehalten werden konnte, weil viele Intensiv-Pflegekräfte den Beruf wechselten oder ganz ausstiegen. Der Personalmangel zwang viele Krankenhausstandorte demnach 2021 die Intensiv-Kapazitäten herunterzufahren, was bedeutet, dass möglicherweise die „Kriterien über die Verteilung von Lebenschancen“ neu sortiert werden, wie Brysch erst kürzlich betonte.
2020 war danach auch die Regelversorgung von Kranken nur noch eingeschränkt möglich, was sich auch in einer Abnahme der normalen Behandlungsfälle um 13,1 Prozent niederschlug. Es gab fast 2,5 Millionen Krankenhausbehandlungen weniger als noch 2019, weil der Infektionsschutz beachtet werden musste – aus Mehrbettzimmern wurden Einbettzimmer – und Operationen verschoben werden mussten. Deshalb fanden 2020 auch Ausgleichszahlungen statt. 2021 ging dann die Gesamtzahl der Betten in den deutschlandweit 1901 Krankenhäusern und Kliniken um 7.400 auf 486.000 zurück.
Quelle: www.kma-online.de