Seite wählen

Eine aktuelle Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt die Probleme und Defizite auf, die viele Pflegefachkräfte, die im Ausland ausgebildet wurden, mit nach Deutschland bringen. Die Studie mit dem Namen „Betriebliche Integration von Pflegefachkräften aus dem Ausland“ stellt klar, wie viele und vor allem wie die Pflegekräfte in Pflegeheimen und Krankenhäusern arbeiten. Waren es 2012 noch 1.500 Fachkräfte, die pro Jahr aus dem Ausland kamen, ist die Zahl im Jahr 2017 auf 8.800 gestiegen. 2010, so belegt die aktuelle Studie, haben sechs Prozent aller Pflegekräfte ihre Ausbildung im Ausland absolviert; aktuellere Zahlen liegen laut Stiftung jedoch nicht vor. Die Pflegekräfte kommen in den meisten Fällen aus Ost- und Südeuropa, aber auch von den Philippinen, weil mit Deutschland ein entsprechendes Abwerbeabkommen besteht. Durch das Anwachsen der Zahlen von Pflegekräften aus Nicht-EU Staaten kommt es häufig zu Problemen, auch mit in Deutschland ausgebildeten Pflegekräften, so die Studie, weil vor allem mangelnde Deutschkenntnisse ein Problem darstellen. Die akademische Ausbildung im Ausland wird aber auch als „praxisfern“ angesehen. Den ausländischen Mitarbeitern vieler Pflegeheimbetreiber wird das Fehlen grundsätzlicher Kompetenzen vorgeworfen, dazu gehören neben der Körperpflege der zu Pflegenden auch das Sozialverhalten der Fachkräfte allgemein. Auf der anderen Seite kritisieren die ausländischen Mitarbeiter aber auch das Verhalten ihrer Vorgesetzten und deutschen Mitarbeiter, weil sie sich schlechter behandelt fühlen, da sie sich nach eigenen Angaben in der Zusammenarbeit vom Zugang zu Informationen ausgeschlossen fühlen würden. Die Fachkräfte, die aus dem Ausland kommen, müssten nach Ansicht der einheimischen Beschäftigten erst über einen längeren Zeitraum eingearbeitet werden, bevor sie pflegerisch aktiv würden. 

Quelle: www.altenpflege-online.net