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Eine Studie des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK Dachverband) anhand von 500.000 Beschäftigten im Gesundheits-und Sozialwesen zeigt, dass viele Beschäftigte in Pflegeberufen ernsthafte Gesundheitsprobleme durch die Ausführung ihrer Tätigkeit bekommen. Durchschnittlich sind Arbeitnehmerinnen in Pflege-und Altenheimen 24 Arbeitstage im Jahr krank geschrieben; diesen körperlich fordernden Beruf üben in der Regel Frauen aus. In allen anderen Beschäftigungszweigen liegen die Ausfallzeiten bei durchschnittlich 16 Tagen. Die Studie des BKK Dachverbands wurde kürzlich im BKK-Gesundheitsatlas veröffentlicht. Mit Besorgnis kann man dort auch zur Kenntnis nehmen, dass die psychischen Folgen der Tätigkeit wesentlich massiver sind als in anderen Berufen. 4,6 Krankentage weisen weibliche Beschäftigte von Alten-und Pflegeheimen in der Regel wegen seelischer Erkrankungen auf; demgegenüber stehen 2,3 Tage von Beschäftigten anderer Branchen. Aber auch männliche Kollegen sind von körperlichem und psychischem Stress krank geworden. Pfleger bekommen deutlich häufiger als andere Berufsgruppen psychische Diagnosen. Allein der Krankenhausaufenthalt liegt mit 55 Prozent über dem Schnitt. Männliche Pfleger (15 Prozent mehr) sind auch signifikant häufiger stationär im Krankenhaus als weibliche Pfleger. Aber nicht nur die psychischen Erkrankungen verursachen den hohen Krankenstand, auch der körperliche Verschleiß. Muskel-und Skeletterkrankungen bei Altenpflegerinnen liegen mit sieben Krankentagen deutlich über dem Schnitt von 3,7 Ausfalltagen.

Quelle: Ärzteblatt