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Die Universität Witten-Herdecke kommt in einer aktuellen Studie, die die Belastung von pflegenden Angehörigen untersucht hat und von Sabine Bohnet-Joschko geleitet wurde, zu dem Ergebnis, dass demnach zwei Drittel aller 1.500 Befragten schwer belastet sind. 50 Prozent von ihnen leiden körperlich unter der starken Belastung, und 70 Prozent gaben an, dass sie pysychisch in einer Ausnahmesituation sind, in der sie sich allein gelassen fühlen. Deshalb haben einige Menschen nicht nur einen Fragebogen ausgefüllt, sondern direkt ihre Sorgen und Bedürfnisse, die zurückgestellt werden müssen, Sabine Bohnet-Joschko am Telefon geschildert. Das allein zeigt schon die vermeintliche Ausweglosigkeit, in der sich viele pflegende Angehörige befinden. Deshalb setzt die Studienleiterin auf Informations- und Beratungsangebote für belastete Angehörige, von denen einige nicht bekannt sind. Dabei geht es um Informationen um die Erhaltung der eigenen Gesundheit und die Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen, aber auch um die finanzielle Absicherung sowie die Vereinbarkeit von pflegerischen Tätigkeiten und beruflichen Herausforderungen. Mittels Clusteranalyse sollen weitere Untersuchungen folgen, um unterschiedliche Gruppen pflegender Angehöriger gezielt zu unterstützen und Kreisen und Kommunen Handlungsempfehlungen zu vermitteln, damit sich die Situation Pflegender verbessert. 

Quelle: Ärzteblatt