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Der absolute Umsatz im Pharma-Gesamtmarkt hat im Februar 2015 erneut zugelegt. Dieser stieg um acht Prozent auf drei Mrd. Euro, wobei Rabatte noch nicht eingerechnet wurden. Die Abgabe nach Zähleinheiten erhöhte sich um fünf Prozent auf 7,7 Mrd. Tabletten, Kapseln etc. Zugelegt haben aber vor allem auch die Einsparungen durch Hersteller-Zwangsrabatte. Diese lagen in den ersten zwei Monaten dieses Jahres bei 363 Mio. Euro und damit um 25 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wie IMS Health berichtete. Grund sei nicht zuletzt die Anhebung der Herstellerrabatte von sechs auf sieben Prozent.

Nach Abzug des Hersteller-Zwangsrabattes von sechs bzw. sieben Prozent ergibt sich folgendes Bild: Der Umsatz mit Arzneimitteln legte um neun Prozent auf 2,5 Mrd. Euro zu. Der Absatz erhöhte sich aufgrund saisonaler Effekte um 13 Prozent auf 141 Mio. Packungen. Saisonbedingt lagen innerhalb der nach Menge führenden zehn Arzneimittelgruppen Erkältungspräparate ganz weit vorn. So wurden im Januar und Februar 18 Prozent mehr Schnupfenmittel, 46 Prozent mehr Auswurfmittel ohne antiinfektive Komponente und sogar 65 Prozent mehr Erkältungspräparate ohen antiinfektive Komponente abgegeben als im Vorjahreszeitraum. Die Grippe- und Erkältungssaison wirkte sich außerdem auch auf die Nachfrage nach OTC-Arzneimitteln aus. Der Umsatz stieg demnach um 17, der Absatz sogar um 22 Prozent.

Weiteres Einsparpotential ergab sich durch Erstattungsbeträge für neue Medikamente nach der frühen Nutzenbewertung, Den Zwangsrabatt von zehn Prozent auf Generika ohne Rabattverträge sowie durch den Zwangsabschlag der  Apotheker.

Kommentar: Den Pharmaherstellern sind die Zwangsrabatte ein Dorn im Auge, auch die Nutzenbewertung für neue Arzneimittel wird insgesamt nicht gern gesehen. Das ist insofern verständlich, als dass es um Geld geht, welches die Unternehmen dadurch unter Umständen weniger verdienen. Die Einwände sollten aber kein Grund sein, die Instrumente zur Kostenkontrolle in Frage zu stellen. Ohne die Rabatte könnten die Beiträge zur Krankenversicherung nicht mehr lange auf dem aktuellen Niveau gehalten werden. Die Frage, ob Arbeitnehmer durch steigende Sozialbeiträge finanziell weiter belastet werden, damit Pharmaunternehmen mehr Gewinne einfahren, bietet reichlich Zündstoff. Angesichts der positiven Resultate durch Rabatte und Co. wird sie sich aber vermutlich auf absehbare Zeit nicht stellen.[ilink url=“http://www.imshealth.com/imshealth/Global/EMEA/Germany_Austria/Press%20Room/TOP%20Line%20Market%20Data/Marktbericht/IMS_Pharmamarktbericht_Februar_2015.pdf“] Link zur Quelle (IMS HEALTH)[/ilink]