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Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, kurz Apobank, und das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) haben auf Basis einer Stichprobe unter ärztlichen Existenzgründern herausgefunden, welche und wie viele Übernahmekosten erst kürzlich anfielen. Hierfür wurden 3.500 Ärzte als Existenzgründer befragt; 900 waren Hausärzte und 2.600 Fachärzte. 95 Prozent aller Existenzgründungen im Zeitraum 2018/2019 waren Übernahmen schon bestehender Arztpraxen, nur fünf Prozent Neugründungen. 

Demnach investierten Hausärzte, die sich im Jahr 2018 oder 2019 niedergelassen haben, in die Übernahme von Praxen durchschnittlich 160.000 Euro. Eingeschlossen sind in die Rechnung laut Analyse 102.700 Euro für die eigentliche Übernahme und 57.000 Euro für medizinisch-technische Geräte und IT sowie Modernisierungs- und Umbaukosten. Gerade bei den hausärztlichen Übernahmen zeigt sich aber eine sehr große Spreizung bei den Kaufpreisen von bis zu 500.000 Euro bis zu Schenkungen oder aber symbolischen Preisen für nicht so populäre Standorte. 

Die Neugründung einer hausärztlichen Einzelpraxis schlägt mit 178.000 Euro im Durchschnitt zu Buche. Sie ist teurer, beide Versionen zeigen aber tendenziell einen steigenden Verlauf.

In die Analyse der Apobank und Zi flossen aber auch die Kosten für Übernahmen von fachärztlichen Praxen ein, die stark von den einzelnen Fachrichtungen abhängen. Während psychotherapeutische Praxen im Schnitt für die Übernahme nur 50.000 Euro investieren und benötigen, sind Ausgaben anderer Fachrichtungen teurer, wie gynäkologische Praxen mit 234.000 Euro und orthopädische Praxen mit sogar 368.000 Euro. Die Erklärung findet man in den unterschiedlichen Ausstattungen mit medizinisch-technischem Gerät. 

Quelle: aertzeblatt.de