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Um ein repräsentatives Stimmungsbild über digitale Gesundheitstechnologien zu gewinnen, hat das Unternehmen Philips im Jahr 2016 den „Future Health Index“ ins Leben gerufen, der Patienten und medizinisches Personal in regelmäßigen Abständen befragt. 15.000 Menschen und 3.100 medizinische Fachkräfte wurden für die diesjährige Studie befragt, wobei alle Personen aus 15 verschiedenen Ländern stammten. Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Singapur, Südafrika, und die USA waren an Bord. Fragen zu Einstellungen und zum Umgang mit digitalen Technologien zur Weiterentwicklung eines vernetzten Gesundheitswesens standen auf der Agenda, wie zum Beispiel die elektronische Patientenakte (ePA), telemedizinische Anwendungen und Künstliche Intelligenz (KI). Einen eindeutigen Nutzen der ePA konnten medizinische Fachkräfte noch nicht so wirklich feststellen, auch die Telemedizin ist noch kein großes Thema. Nur 45 Prozent der Patienten können sich vorstellen, telemedizinische Fachkonsultationen in Anspruch zu nehmen. Auch der Einsatz von KI wird von den Befragten mit wechselnden Gefühlen betrachtet, denn viele Patienten haben Vorbehalte, digitale Technologien und Health-Apps zu verwenden und die Daten mit medizinischem Personal zu teilen. Sie sind aber bereit dies zu tun, wenn sie die Möglichkeit haben, auf die ePA persönlich zuzugreifen, so die Autoren der Studie. Dann sind 84 Prozent der Patienten einverstanden, dass Fachpersonal Zugriff auf die persönlichen Daten hat. Im Ländervergleich ist China absoluter Spitzenreiter, wenn es um die Verwendung von Digital Health-Technologien geht. Patienten sind im Umgang mit dem Tracken von Gesundheitsdaten führend. Medizinische Fachkräfte empfehlen im Gesamtdurchschnitt auch viel häufiger den Einsatz digitaler Technologien, auch weil sie häufiger genutzt werden. In China beispielsweise mit 80 Prozent viel häufiger als im 15-Länder-Schnitt (47 Prozent), wo schon Saudi-Arabien mit 74 Prozent und auch Indien mit 70 Prozent hervorstechen. Aber auch Russland liegt in einzelnen Bereichen weit vorne. Dass diese vier Länder die digitalen Gesundheitstechnologien stärker nutzen, liegt laut den Ergebnissen der Studie auch daran, dass die Versorgungsmöglichkeiten in diesen Ländern mit einer geringeren Arztdichte schlechter sind und deshalb Fernkosultationen eine alternative Versorgungsmöglichkeit sind. Was zudem auffällt, ist die Tatsache, dass Mediziner in Asien ihren Patienten mehr digitale Kompetenz zutrauen als beispielsweise Ärzte in Europa. Die Studie kommt aber auch zu der Überzeugung, dass Digital Health-Technologien einen positiven Einfluss auf die Gesundheitsversorgung in allen untersuchten 15 Ländern haben, wobei sich deutliche Unterschiede in den einzelnen Kulturen feststellen lassen. So scheitert es in Europa eher an Interoperabilität und einem fehlenden Zugriff auf entsprechende Systeme, während Asiaten sich eher Gedanken über Datenschutz- und sicherheit machen. 

Quelle: www.e-health-com.de

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