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Pharmaverbände wie der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und der Branchenverband Pro Generika weisen seit Jahren Vorwürfe zurück, die öffentlichen Arzneimittelausgaben seien in der Vergangenheit zu hoch gewesen und werden es auch in der Zukunft sein. Eine Kostenexplosion sei auch laut Verbandsgeschäftsführer Dr. Norbert Gersch zukünftig nicht zu befürchten. Eine aktuelle Studie des Berliner IGES-Instituts bestätigt die Aussagen der Pharmaverbände. Demnach muss man zwischen Listenpreisen der Arzneimittel und den geminderten Listenpreisen durch gesetzliche Herstellerabschläge unterscheiden. Hier zeigt sich ganz deutlich, dass die „lineare Ausgabenprognose auf der Basis der tatsächlich von den Kostenträgern zu zahlende Nettopreise ein erheblich geringeres Wachstum bis 2021 erwarten lässt, als eine lineare Fortschreibung der Arzneimittelausgaben nach Listenpreisen“, die ein jährliches Wachstum von 3,2 Prozent prognostiziert. Der Studie zufolge liegen die zu erwartenden Ausgaben für rezeptpflichtige Arzneimittel zwischen den Jahren 2017 und 2021 aber bei durchschnittlich nur zwei Prozent, wenn man die gesetzlich vereinbarten Herstellerrabatte mitberücksichtigt. Auch der Branchenverband Pro Generika wehrt sich gegen die Behauptung, kleine und mittelgroße Hersteller von Generika, die sogenannten KMU, würden durch Rabattvertragsgeschäfte Förderung erfahren. Das IGES-Institut erklärt dazu, dass laut seiner Studie Anzahl und Umsatz der kleinen und mittleren Generika-Hersteller „nicht nennenswert gewachsen“ seien . Das Gegenteil ist laut Studie sogar der Fall, nämlich, dass die kleinen und mittelgroßen Generikahersteller „überproprortional von Rabattverträgen betroffen“ seien.

Quelle: Ärztezeitung