Eine überarbeitete Analyse des American College of Physicians (ACP) hat in knapp 200 Studien herausgefunden, dass die Wirkung vieler Medikamente gegen Rückenschmerzen eher schlecht ist, das heißt bei akuten oder chronischen Rückenschmerzen hätten die meisten Substanzklassen zwar eine gewisse Wirksamkeit, sie fällt aber eher gering aus und ist meistens kurzfristig. Untersucht wurden vom Team um Dr. Roger Chou von der Universität in Portland/USA folgende Wirkstoffgruppen: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Paracetamol, Muskelrelaxantien, Benzodiazepine, Opioide, Antidepressiva, Antikonvulsiva und systemische Kortikoide. Fazit der Analyse ist, dass US-Therapeuten dazu übergehen, nichtmedikamentöse Maßnahmen zu empfehlen. Gemeint sind vor allem körperliche Bewegung jeder Art, Gymnastik, Akupunktur, Yoga, aber vor allem sollte eine Stressreduktion stattfinden. Die meisten oben aufgelisteten Substanzklassen haben keinen oder nur einen geringen therapeutischen Nutzen. Geht es ohne Medikamente gar nicht, so empfiehlt das Team um Dr. Chou den Einsatz von NSAR, Duloxetin (Antidepressivum) oder eventuell die Opioide. Doch haben die meisten Wirkstoffe, die bei Rückenschmerzen Einsatz finden, Nebenwirkungen. Sie machen zum Teil müde, aber auch Übelkeit und Benommenheit und zentralnervöse Nebenwirkungen können auftreten.
Quelle: Ärztezeitung