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Die Lebenserwartung in der ehemaligen Sowjetunion steigt seit dem Jahr 2000. Jedoch kommt Osteuropa bei der Entwicklung des Gesundheitszustand und der Lebenserwartung der Bevölkerung in Westeuropa nicht hinterher. Die Unterschiede im Gesundheitszustand sind sogar größer als vor 40 Jahren.

Als Gründe nennen die Verfasser der Studie, an denen die Universität Rotterdam, die London School of Hygiene and Tropical Medicine und das Europäische Überwachungszentrum für Gesundheitssysteme und Gesundheitspolitik der WHO beteiligt waren, dass viele Bereiche des Gesundheitssystems vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion unterentwickelt waren und auch heute noch nicht an das Niveau in Westeuropa anknüpfen konnten.

So gebe es nur sporadische Regelungen zum Konsum von Tabak und Alkohol. Auch sei das Bewusstsein der Bevölkerung für gesundheitsbewusste Ernährung nicht so ausgeprägt wie in Westeuropa. Mit der Folge, dass es vermehrt zum Auftreten von chronischen Erkrankungen kommt.

Aber auch in Westeuropa seien große Fehler in der Gesundheitspolitik gemacht worden. So habe der verspätet aufgenommene Kampf gegen die Folgen von Tabakkonsum in Deutschland, Österreich und Dänemark medizinische Erfolge verzögert.

Kommentar: An der jeweiligen Art der Gesundheitssysteme lassen sich solche Unterschiede und Entwicklungen nicht erklären. Beide Systeme werden über Sozialabgaben oder Steuern finanziert.

Vermutlich ist der Zustand der Gesundheitssysteme die Ursache für solche Unterschiede. So kommt es beispielsweise in Bulgarien, auch aufgrund der Finanzkrise, zu ständigen Etatkürzungen die abwanderndes Personal, mangelnde medizinische Ausrüstung und Korruption zur Folge haben. Dies führt dazu, dass Patienten, trotz steigender Krankenkassenbeiträge, etwa die Hälfte aller Leistungen selbst bezahlen müssen.

Ein guter Gradmesser für den Zustand des Gesundheitssystems ist die Höhe der Ausgaben gemessen am Bruttoinlandprodukt des jeweiligen Landes. Während der Anteil üblicherweise zwischen sieben bis neun Prozent liegt,beträgt er in Bulgarien vier Prozent des BIP.

[ilink url=“http://www.kma-online.de/nachrichten/politik/id__30641___view.html“] Link zur Quelle (kma-online)[/ilink]