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Eine repräsentative Umfrage der Unternehmensberatung Roland Berger unter Klinikgeschäftsführern der 500 größten deutschen Kliniken hat ergeben, dass 31 Prozent der Kliniken rote Zahlen schreiben. 2016 waren es nur 27 Prozent. 2016 und 2017, so gaben 59 Prozent der Repräsentanten der Kliniken an, erwirtschafteten sie noch einen Überschuss. Die Studie belegt zudem, dass die Refinanzierung der Kliniken sich trotz der verschlechterten Ertragslage verbessert hat. Investierten 2016 noch 43 Prozent der Kliniken in ausreichendem Maße, waren es im Jahr danach 54 Prozent der Befragten. 21 Prozent sehen zudem auch keine Möglichkeit zur Schuldenaufnahme, diese Zahl lag 2016 mit 27 Prozent etwas höher. Des Weiteren berichten fast alle Häuser von Umsatzwachstum im Jahr 2017 (94 Prozent), nicht ein Einziger von Umsatzrückgang. Große Krankenhäuser, das ist das Fazit der aktuellen Studie, finanzieren vor allem über Kredite in der aktuellen Niedrigzins-Phase, so dass bei Wiederanstieg des Zinsniveaus durch hohe finanzielle Verpflichtungen fatale witschaftliche Folgen zu befürchten sind. Das Liquiditätsmanagement deutscher Kliniken wird immer wichtiger, was sich auch an wachsender Investitionstätigkeit festmachen lässt. Die „Optimierung der Zahlungsfähigkeit“ rangiert mit 100 Prozent Zustimmung neben der „Steigerung der Erlöse“ auf Platz eins im Ranking;  2016 lag sie noch an fünfter Position. Abgerutscht im Ranking und auf Platz drei der wirtschaftlichen Steuerungselemente ist die „Kostenkontrolle des medizinischen Sachbedarfs“ mit 80 Prozent Zustimmung. Auf Platz vier landen die „Personalkosten“, die wieder stärker in den Fokus geraten. Maßnahmen der Kostensenkung in diesem Sektor (53 Prozent nannten dies) sind wichtig – auch wenn der Fachkräftemangel anderes zur Ergebnis-Verbesserung ausdrückt- allein schon, um die Performance in 2018 voranzubringen. Eingebüßt hat unter den Klinikmanagern die „Steigerung der ambulanten Erlöse“, die 2016 noch wichtig waren und auf Platz vier im Ranking rangierten. Zur Ergebnis-Verbesserung tragen sie nur noch bedingt bei und landen auf Platz sieben im Ranking mit 32 Prozent Zustimmung.

Quelle: Ärztezeitung