Seite wählen

Taiwanesischen Wissenschaftlern der Fu-Jen Catholic University in Taipeh ist es in zwei unabhängigen Studien gelungen nachzuweisen, dass eine rein vegetarische Kost mit einem verringerten Gichtrisiko verbunden ist. Gicht tritt vor allem bei Männern in den westlichen Industrieländern auf; ein bis zwei Prozent sind betroffen. Gicht als Stoffwechselerkrankung entsteht durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in Gelenken, den Nieren und im Gewebe, wenn die Harnsäurewerte stark erhöht sind. Die Harnsäurekristalle führen zu schmerzhaften Gelenksentzündungen und eventuell auch zu schweren Nierenschäden, wenn zu viel Purine in der Nahrung enthalten sind. Purine, auch Bausteine des menschlichen Erbguts, der DNA (Adenin und Guanin), sind hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Innereien, Wurst, aber auch in Sojaprodukten enthalten. Die Taiwanesen fanden allerdings in zwei prospektiven Studien heraus, dass das Risiko einer Gichterkrankung geringer war, wenn die Probanden auf fleischhaltige Ernährung verzichteten und sich vegetarisch ernährten, auch wenn Sojaprodukte Bestandteil der Ernährung waren. Purinreiche Sojaprodukte scheinen sogar einen Schutzeffekt zu haben, so die Wissenschaftler. Die Vermutung ist, dass pflanzliche Inhaltsstoffe allgemein die Harnsäureproduktion drosseln, ihre Ausscheidung verstärken und entzündungshemmend wirken, das jedenfalls schreiben die taiwanesischen Fotrscher um Chi-Lon Lin im Fachblatt „Clinical Nutrition“. Mit Hilfe von 14.000 taiwanesischen Mitgliedern einer humanitären Hilfsorganisation, die man fünf bis neun Jahre beobachtet und deren Ernährungsgewohnheiten ausgewertet hat, kam man dann zu diesem Fazit. Für Menschen von Wohlstandsgesellschaften bedeutet eine purinarme und vegetarische Kost vor allem einen Schutz vor einer Gichterkrankung. Alkohol und eine fleischreiche Ernährung sind kontraproduktiv für die Prävention von Gicht. Einen geringen Puringehalt haben dagegen Lebensmittel wie Ost und Gemüse, Getreideprodukte sowie Milch und Milchprodukte. 

Quelle: www.wissenschaft-aktuell.de