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Die Tafeln in Deutschland leiden unter dem geringen Spendenangebot, denn schon seit Wochen kauft die deutsche Bevölkerung mehr Lebensmittel, aus Sorge vor dem Corona-Virus, ein als sonst. Für die Armen und Bedürftigen bedeutet dies, dass für sie weniger übrigbleibt als sonst. Im Foyer der St. Lioba Kirche im Frankfurter Stadtteil Bonames ist das Szenario das Gleiche. Andere Tafeln mussten schon schließen, weil wegen Hamsterkäufen nicht nur weniger Spenden zur Verfügung standen, sondern weil die Helfer zu einem großen Teil selbst zu den Risikogruppen gehören und nur teilweise durch Jüngere ersetzt werden können. Für Dagmar Heintz, die Teamleiterin der Tafel-Ausgabe und selbst zur Risikogruppe gehörend, aber kein Grund aufzugeben. Sie ist seit 15 Jahren ehrenamtliche Mitarbeiterin der Tafel. Seitdem setzt sie sich für Menschen und gegen Lebensmittelverschwendung ein, wie sie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erst kürzlich erzählt hat. Alle zwei Wochen -donnerstags von 12 bis 14.30 Uhr – werden Lebensmittel ausgegeben. In Zeiten der Coronavirus-19-Pandemie allerdings abgespeckt mit strenger Portionierung von Nahrungsmitteln, die allerdings letzten Donnerstag schon nach 30 Minuten ausgegangen waren. Einige bedürftige Menschen gingen leider leer aus, was Dagmar Heintz sehr bedrückt. Die Lebensmittelausgabe soll allerdings nicht die Grundversorgung der bedürftigen Menschen sichern, stellt die Teamleiterin heraus, die zur Zeit im Hintergrund ohne Kundenkontakt arbeitet. Die Tafelausgabe soll als Zusatzangebot mit viel frischem Obst und Gemüse die Ernährung der Menschen gesünder machen. Manchmal gibt es auch kleine Portionen Fleisch, die gespendet wurden und sehr begehrt sind. Das ganze Sortiment, auch Teigwaren und Brötchen, aber auch Smoothies und Pudding sowie Kräuterpflänzchen gibt es für den obligatorischen Wert von ein Euro. Dabei ist der Hinweis, der auf einer Tafel vor dem Eingang prangt, strikt zu befolgen, und zwar der zwei Meter Sicherheitsabstand zu den freiwilligen Mitarbeitern, aber auch zu den anderen Kunden, die in der zur Zeit kurzen Schlange stehen. 

Quelle: www.faz.net