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Das in Baden-Württemberg im April diesen Jahres gestartete Telemedizin-Pilotprojekt DocDirekt, welches Fernbehandlungen ermöglicht, stößt auf gute Resonanz. Laut KV-Vorstandsvize Dr. Johannes Fechner sei die DocDirekt-App bereits 1200 mal heruntergeladen worden. 70 ärztliche Fälle pro Monat waren bereits im August zu verzeichnen, wobei Videochat, Telefon und App zu jeweils einem Drittel genutzt wurden. Am häufigsten nutzen das Angebot zur Fernbehandlung die Altersgruppe der 20 bis 29-jährigen, zudem sind zwei Drittel männlich. Die häufigsten Gründe der Konsultation stellen grippale Infekte und Magen-Darmprobleme dar.

Attraktiv ist bei der App auch die Möglichkeit, eigene Gesundheitsdaten z.B. über Allergien oder Unverträglichkeiten zu speichern, die – so vermutet Fechner – künftig zu Zeitersparnissen bei der Anamnese führen können. Bisher läuft das Pilotprojekt in den Regionen Stuttgart und Tuttlingen. Auch die Vorgaben der Erreichbarkeit rund um die Uhr durch das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) fördern die Überlegung einer Projekterweiterung auf das gesamte Bundesland. Förderlich könnte dabei das e-Rezept-Modell GERDA sein: Dieses soll im Sommer 2019 in Zusammenarbeit mit Apotheken beginnen.

Laut Fechner komme digitale Medizin vor allem bei jungen Leuten an, man müsse sich weiter damit beschäftigen.

Quelle: Ärztezeitung