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Eine Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) geht davon aus, dass die Zahlen der Patienten, die an Diabetes erkranken werden, dramatisch steigen werden und zwar von sieben Millionen Betroffenen im Jahr 2019 auf etwa 12,5 Millionen im Jahr 2040. Diese Prognosen will die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) nicht akzeptieren, denn schon heute gibt es zur Versorgung der Diabetes-Patienten Verbesserungen und Präventionsangebote, auch in digitaler Form beispielsweise durch telemedizinische Anwendungen. Ein gutes Beispiel hierfür sind demnächst in Baden-Würtemberg anlaufende Telemedizin-Projekte zum Diabetischen Fußsyndrom, ein Syndrom, das in Zusammenhang mit Diabetes mellitus meist vom Typ 2 auftritt und für schlecht heilende Wunden am Fuß sorgt. Damit es unter Umständen aber erst gar nicht so weit kommt, gibt es in Kürze das „Telemedizinische Kosil beim Diabetischen Fußsyndrom“. Hier sind nur die technischen Voraussetzungen und die Einhaltung des Datenschutzes problematisch. Diese Hürden sind jedoch lösbar. Die Patienten verfügen in den allermeisten Fällen über ein Smartphone und können Bilder ihres Fußes machen. Diese werden vom Hausarzt, der über die entsprechende Technik verfügen muss, zum Facharzt geschickt. Seine Einschätzung könnte die Zahl der Fußamputationen von 40.000 pro Jahr deutlich senken, da er die richtige Versorgung der Patienten einleiten kann. Auch andere technische Herausforderungen zur Diabetes-Behandlung sind mittlerweile Standard. Dazu gehört die Messung des Blutzuckerwertes mit Hilfe von Sensoren und die automatische Insulinabgabe bei erhöhtem Blutzuckerspiegel, immer vorausgesetzt der Patient macht mit. Die DDG plant zudem eine Online-Plattform mit Zugriff für Patienten, Ärzte und Forscher aus klinischen Forschungsprogrammen. Aktuelle Informationen der Diabetes-Patienten liegen so sekundenschnell vor, um entspechend zu reagieren. Auch ein sogenannter Versorgungsmonitor der Diabetologie und ein „nationales Diabetes-Register“ können zügig erstellt werden. 

Quelle: Ärztezeitung