Seite wählen

Nachdem der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) den Verlust der Kassen im Jahr 2023 auf 17 Milliarden Euro eingestuft hat, will man die Finanzlage durch Anhebungen des allgemeinen Beitragssatzes von derzeit 14,6 Prozent, den sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte teilen, um einen Prozentpunkt anheben.  

Jens Baas als Chef der Techniker Krankenkasse (TK) glaubt, dass eine Steigerung, um ein Prozent, nicht mehr aufzuhalten ist, weil die Finanzlücke sonst noch größer werden könnte. Der Zeitschrift „Spiegel“ erklärte er wohl in einer Vorabmeldung, dass alle gesetzlich Versicherten spätestens im Jahr 2023 die Auswirkungen der politischen Entscheidungen merken würden, da zu viel Geld ausgegeben und nicht nachhaltig in das deutsche Gesundheitssystem investiert wurde.  

Verschiedene Gesetze wie beispielsweise das Terminservicegesetz, von dem vor allem Versicherte mit schnelleren Terminlösungen profitieren sollten, kritisierte er hart. Seiner Meinung nach profitieren von dem Gesetz einzig und allein Ärztinnen und Ärzte mit Mehrabrechnungen; für PatientInnen bringt das Gesetz nur ein „gutes Gefühl“; zu wenig Effizienz bei zu hohen Ausgaben von vier Milliarden Euro, sind Baas einfach zu wenig. Für mehr Wirtschaftlichkeit und ein nachhaltigeres Gesundheitssystem wünscht sich der TK-Chef eine Stabilisierung der finanziellen Situation, die wohl aber nicht ohne eine Erhöhung des Beitragssatzes zur gesetzlichen Krankenversicherung machbar ist. Der von Kasse zu Kasse variierende Zusatzbeitragssatz blieb unerwähnt.  

Quelle: aerzteblatt.de