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Laut dem jüngsten TK-Gesundheitsbericht stiegen im Vergleich zum Vorjahr (2012) in allen Bundesländern die Arbeitunfähigkeitsfälle und -fehlzeiten. Damit setzte sich ein seit 2006 bestehender Trend immer weiter fort. Zwischen den Bundesländern zeigt sich dabei jedoch eine bedeutende Differenz hinsichtlich der Zunahme. So stiegen in Hamburg die Fehlzeiten um 0,19 Tage, während sie in Mecklenburg-Vorpommern um fast einen Tag (0,87 Tage) stiegen. Im Bundesdurchschnitt ergibt sich somit eine Steigerung fast einen halben Tag (0,48 Tage). Mit statistisch gesehen 18,4 krankgeschriebenen Tagen sind die Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern Spitzenreiter und im Vergleich zum Durchschnitt (14,7 Tage) 3,7 Tage länger krankgeschrieben. Gefolgt von Brandenburg (18,1 Tage), Sachsen-Anhalt (17,3 Tage) und Thüringen (16,7 Tage). Die Bundesländer mit den geringsten Krankenständen sind demnach Baden-Württemberg (12,1 Tage) und Bayern (12,5 Tage).

Doch auch innerhalb der Bundesländer gibt es signifikante Unterschiede. So ist der Norden von Sachsen-Anhalt gesünder als der Süden: Im altmärkischen Landkreis Stendal wurden 15,6 krankheitsbedingte Fehltage pro Kopf notiert, im Kreis Mansfeld-Südharz 21,1 Tage. Bei tieferer Analyse der Daten zeigt sich zudem, dass in Bundesländern mit erhöhten Krankenständen nicht nur spezielle Krankheitsbilder öfter auftreten, sondern alle Diagnosen gehäufter auftreten als in anderen Bundesländern. Dies lässt den Rückschluss zu, dass in diesen Bundesländern der demografische Wandel weiter fortgeschritten ist als in anderen Bundesländern und nicht nur spezifische Umweltfaktoren hier wirken.

Besonders in den Bundesländern mit hohen Krankenständen sollen nun verstärkt Präventionskurse und betriebliches Gesundheitsmanagement angeboten werden, wodurch die Kasse versucht, Einfluss auf eine gesündere Lebensweise ihrer Versicherten zu nehmen.

Kommentar: Bei derartigen Meldungen drängt sich gerade die Frage auf, woher mögliche definierbare Ursachen der Zahlen rühren. Gibt es zum Beispiel Zahlen zu vermehrt dort ausgeübten Berufen, die gesundheitliche Risiken bergen? Eines ist jedoch klar, die Gründe für einen erhöhten Krankenstand sind multifaktoriell. Neben Umweltfaktoren, verschiedenen Verhaltensweisen von Ärzten und Patienten dürfte hier besonders der demografische Wandel einen Einfluss auf die Krankheitstage haben. Besonders prekär ist in diesem Zusammenhang, dass in den Ländern mit den höchsten Krankenständen auch der größte Ärztemangel besteht.

[ilink url=“http://www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/644772/Datei/121848/Gesundheitsreport-2014.pdf“] Link zur Quelle (Techniker Krankenkasse)[/ilink]