Nahezu jeder dritte Bundesbürger hat Bluthochdruck, zu diesem Ergebnis kommt die Hochdruckliga. Bei akutem, sehr hohem Blutdruck ist eine medikamentöse Therapie oft das Mittel der Wahl. Zur Verfügung stehen unter anderem Neue orale Antikoagulantien (NOAK). Eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK) kommt zu dem Schluss, dass diese oftmals keine wesentlichen Vorteile gegenüber klassischen Blutdrucksenkern aufweisen. Dennoch werden sie häufig verordnet.
Die Kasse gab am 4. Mai die Ergebnisse einer Analyse von Arzneimitteldaten der Versicherten bekannt. Laut diesen seien unverhältnismäßig viele Patienten mit NOAK behandelt worden. Ursprünglich seien die NOAK von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) lediglich für solche Patienten vorgesehen, die mit Vitamin-K-Antagonisten schwer einzustellen sind, ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen aufweisen oder für die die regelmäßige Kontrolle des INR-Wertes schwierig ist. Tim Steinle, Leiter des Fachbereichs Arzneimittel der TK: „Die NOAK haben in den meisten Fällen keine Vorteile für die Patienten, trotzdem wurden 2014 fast doppelt so viele Tagesdosen verschrieben wie im Vorjahr.“ Die Therapie mit NOAK kommt die Krankenkassen teuer zu stehen. So kostet eine Tagesdosis weit über drei Euro, die Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten dagegen nur 0,20 Euro.
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