TK-Vorstand: Das System der PKV stößt an seine Grenzen

Neueste Zahlen zeigen, dass die Private Krankenversicherung im Vergleich zu den gesetzlichen Kassen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Bei diesen wiederum steht die Techniker Krankenkasse in der Beliebtheitsskala ganz oben. Aktuell verbucht die TK 8,4 Mio. Versicherte. Das sind fast so viele Mitglieder wie alle 47 Privaten Krankenversicherer zusammen haben.

Jens Baas, der neue Vorstandsvorsitzende der TK, geht noch einen Schritt weiter und kritisiert die PKV sogar: Das System der PKV stößt seiner Meinung nach nun an seine Grenzen. Für die künstliche Trennung von privater und gesetzlicher Krankenversicherung sei nunmehr kein Raum mehr. Das System der PKV leidet, da auch hier die Versicherten immer älter werden und immer mehr medizinische Leistungen in Anspruch nehmen müssen. Das macht erhebliche Beitragserhöhungen bis zur buchstäblichen Schmerzgrenze der Versicherten unvermeidbar. Nach Meinung von Baas gäbe es die PKV in ihrer jetzigen Form nicht, würde heute ein neues Krankenversicherungssystem erfunden werden. Das bestehende System sollte zu einem integrierten Versicherungsmarkt weiterentwickelt werden. Auch die Politik sollte die PKV nicht künstlich durch staatliche Eingriffe aufrecht erhalten.

Viele Vorstände der anderen gesetzlichen Krankenkassen sowie Unternehmensberater teilen die Auffassung des TK- Vorstandsvorsitzenden.

Kommentar: In den letzten 14 Jahren sind die Beiträge bei den Privatversicherten um durchschnittlich 3,8 Prozent im Jahr gestiegen. Viele Privatversicherte erkennen die Gefahr nahezu unaufbringbarer Beiträge im Alter und Krankheitsfall. Als Konsequenz daraus sind die Zahlen der privat Versicherten gesunken, die GKV dagegen konnte Mitglieder hinzugewinnen.Fakt ist, dass die bestehenden Töpfe sowohl dort als auch hier nicht reichen, um die Kosten der nächsten Jahre zu decken. Bedauerlicherweise scheint die Finanzreform in Form der Beitragssenkung bei der GKV einerseits und der Erhebung von Zusatzbeiträgen andererseits noch von einem massiven Bürokratieaufkommen begleitet zu werden, das seinerseits Kosten verursacht, wie Jens Baas in einem Interview mit der „Zeit“ zu bedenken gab.

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