Dialyse ist zeitaufwändig und schränkt die Lebensqualität deutlich ein, ist aber für Menschen mit stark eingeschränkter oder verlorener Nierentätigkeit meist alternativlos, sofern kein Spenderorgan vorhanden ist. In den USA forscht ein Arzt derzeit an einer tragbaren Niere, die nicht nur den wöchentlichen Gang zur Dialyse sparen, sondern auch den Alltag deutlich einfacher gestalten soll. Erste Tests des Geräts verliefen vielversprechend.
Der US-amerikanische Arzt Dr. Viktor Gura hat eine „tragbare Niere“ (Wearable Artificial Kidney / WAK) entwickelt, die durchgehend am Körper getragen werden kann. Es handelt sich dabei um eine Dialysestation im Miniformat, die individuell an den Patienten angepasst wird. Noch wiegt das System knapp fünf Kilogramm, langfristig soll das Gewicht auf die Hälfte reduziert werden. Das System wird mit einer Neun-Volt-Batterie betrieben und muss einmal wöchentlich gewartet werden. In ersten Tests trugen Probanden die WAK bis zu acht Stunden pro Tag. Sie seien in der Lage gewesen, mit dem System zu Bett zu gehen und waren in ihrer Ernährung nicht eingeschränkt. Allerdings müssten noch technische Probleme behoben und weitere Tests durchgeführt werden, bevor an Marktreife gedacht werden kann. Dann aber sollen vor allem Menschen in ländlichen Gebieten, in denen der Anfahrtsweg zur nächsten Dialysestation weit ist, davon profitieren. Außerdem soll die WAK in der Lage sein, Gesundheitskosten einzusparen.
In Deutschland leben rund 70.000 Dialysepatienten. Gründe für eine Niereninsuffizienz sind Diabetes mellitus, Bluthochdruck, interstitielle Nephritis etc. Pro einer Mio. Menschen sind in Deutschland 175 davon betroffen. Die Fallzahl steigt pro Jahr um drei bis fünf Prozent.
[ilink url=“http://drgura.com/wearable-artificial-kidney“] Link zur Quelle (Dr. Gura)[/ilink]