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Sie gilt gemeinhin als Wohlstandskrankheit: Diabetes mellitus, oder auch Zuckerkrankheit genannt. Was harmlos klingt, birgt für die Betroffenen schwere Folgeerkrankungen: Herzinfarkt, Schlaganfälle, Nierenversagen, Erblindung und Amputationen, um nur einige zu nennen. Doch auch die täglichen Injektionen mit Insulin sowie der strenge Diätplan können die Lebensqualität enorm einschränken. Um dieser Krankheit vorzubeugen, plant die Bundesregierung nun eine großangelegte Informations- und Vorbeugungs-Offensive.

Eine ungesunde Lebensweise mit falscher Ernährung und zu wenig Bewegung kann die Entstehung von Typ II Diabetes begünstigen. Gemäß der Redewendung „Vorbeugen ist besser als Heilen“ lässt sich jedoch durch eine gesunde und bewusste Lebensweise das Risiko für Diabetes minimieren. Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, fasst zusammen: „Auf uns rollte eine Diabetes-Welle zu.“ Mit der Aufklärung könne man daher „gar nicht früh genug anfangen.“

Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) am 3. Januar berichtete, plant die Bundesregierung eine nationale Diabetes-Strategie um die Krankheit einzudämmen. Gegenüber der Zeitung sagte Gesundheitspolitiker Dietrich Monstadt (CDU): „Wir brauchen ein Konzept, das dezidierte Präventionsstrategien sowie Früherkennungs- und Versorgungskonzepte beschreibt, insbesondere zur Stärkung der Selbsthilfe betroffener Patienten.“ Damit folgt die Bundesregierung einer Empfehlung des Bundesrats, der bereits im Sommer in einem Entschließungsantrag einen nationalen Diabetes-Plan einforderte. Inhalt des Beschlussentwurfs seien neben Aufklärung über vorbeugende Maßnahmen mehr Früherkennung für Kinder und Jugendliche sowie intensivierte Informationskampagnen. In einem nächsten Schritt sei der Ausbau spezieller Behandlungsprogramme geplant.

Kommentar: So genannte „Zivilisationskrankheiten“ wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eben auch Diabetes kosten das Gesundheitssystem Milliarden. Dabei wären sie durch eine einigermaßen gesunde Lebensweise leicht zu vermeiden. Im Jahr 2013 hatte jeder zweite Erwachsene in Deutschland Übergewicht – dies ist einer der Hauptrisikofaktoren für Diabetes. Zwischen 2011 und 2013 stieg die Anzahl der Todesfälle durch endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten von rund 29.800 auf knapp 31.200 an. Die sozioökonomischen Folgen durch Langzeitkomplikationen, der Verminderung der Lebenserwartung und Erwerbsfähigkeit sowie der Behandlungskosten sind enorm. Daher ist eine Diabetes-Strategie absolut zu begrüßen.

[ilink url=“http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/regierung-will-diabetes-strategie-beschliessen-13350426.html“] Link zur Quelle (FAZ) [/ilink]