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Forscher aus Schweden und Finnland haben durch Beobachtungen von 14.775 Patienten, die an Diabetes leiden, herausgefunden, dass die Typisierung der Erkrankten dieser Autoimmunerkrankung genauer sein müsste. Dazu schlagen die Wissenschaftler statt der bislang vorgenommenen Unterteilung in Diabetes Typ 1 und 2 und der speziellen Formen wie beispielsweise dem Schwangerschaftsdiabetes (Diabetes Typ 4) nun eine präzisere Aufteilung vor, die sich anhand sechs verschiedener charakteristischer Faktoren voneinander unterscheidet und zu denen das Alter der erkrankten Personen, der Body-Maß-Index, der HbA1c-Wert, die alpha-Zellfunktion, die Insulinresistenz und die Autoantikörper gegen die Glutamatdecarboxylase gehören. Demnach lassen sich die Diabetes-Patienten in drei schwerere Cluster (1-3) und in zwei leichtere Cluster (4+5) einteilen. Cluster 1 entspricht dem bisherigen Typ-1-Diabetes und ist durch Insulinmangel und Autoantikörper gekennzeichnet. Zu dieser schweren Form zählt man dann sechs bis 15 Prozent Erkrankten. In Cluster 2 würden dann jüngere Patienten eingeteilt (neun bis 20 Prozent), die einen Insulinmangel, aber keine Autoantikörper haben. In diesem Fall treten häufiger Netzhauterkrankungen des Auges auf. In Cluster 3 befinden sich Patienten mit schwerer Insulin-Resistenz und einem erhöhtem Risiko für Nierenerkrankungen (elf bis 17 Prozent). Die Cluster 4 und 5 sind gekennzeichnet durch mildere Krankheitsverläufe, ausgelöst durch Übergewicht (18 bis 23 Prozent) oder durch das Erreichen eines bestimmten Alters (39 bis 47 Prozent). Die Neueinteilung der Diabetes-Typisierung diene vor allem dem Ziel, eine personalisierte Behandlung mit exakteren Prognosen für das Fortschreiten der Diabetes-Erkrankung zu erreichen, aber auch weniger Komplikationen in der Behandlung, die zu Spätfolgen führen. Es gibt allerdings laut Aussage der Wissenschaftler weiteren Forschungsbedarf im Hinblick auf Genotypen, Phänotypen, Biomarkern und einigen anderen Faktoren.