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Das börsennotierte Unternehmen Stada mit Sitz in Bad Vilbel ist nicht übernommen worden; die Übernahme ist gescheitert. Die Finanzinvestoren Cinven und Bain Capital haben um zwei Prozentpunkte die Mindestannahmeschwelle von 67,5 Prozent verpasst; nur 65,52 Prozent der Aktien wurden angedient. Weil weniger Aktionäre als erwartet ihre Aktien angedient hatten, setzen Cinven und Bain am 7. Juni 2017 – einen Tag vor Ablauf der Annahmefrist – die ursprünglich gesetzte Annahmequote von 75 Prozent auf 67,5 Prozent herunter und verlängerten die Offerte um weitere zwei Wochen. Doch auch diese Maßnahme reichte nicht, da die Übernahme an den Kleinaktionären scheiterte. Letztes Jahr hatten die Investoren Ärzte und Apotheker aus dem Aufsichtsrat gedrängt. 27 Prozent der Anleger bei Stada waren aber laut Firmenangaben Privatanleger, vor allem traditionsbewusste Ärzte und Apotheker. Stada, ein international ausgerichtetes Unternehmen mit Fokus auf den Pharma- insbesondere Generikamarkt, wurde vor 120 Jahren auf Initiative von Apothekern gegründet und war seitdem mit der Entwicklung von Arzneimitteln beschäftigt. 1975 stieg die Stada (Standardarzneimittel Deutscher Apotheker) dann in den lukrativ erscheinenden Generikamarkt ein. Das Unternehmen wurde inklusive Schulden mit 5,3 Mrd. Euro bewertet. Für das Scheitern der Übernahme wird zu einem großen Teil der Einstieg von Hedgefonds verantwortlich gemacht; man war zu hohen Kursen eingestiegen, in der Hoffnung ein noch höheres Angebot zu erhalten. Aber leider hatte man sich verzockt. Für den Konzernchef Dr. Matthias Wiedenfels und den Aufsichtsratschef Ferdinand Oetker ist das Scheitern eine herbe Niederlage.

Quelle: Apotheke Adhoc