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Der mittlerweile 11.MLP-Gesundheitsreport nach Befragung der Bevölkerung und Ärztinnen sowie Ärzten hat ergeben, dass die Gesamtbeurteilung der deutschen Gesundheitsversorgung zwar durchweg positiv ist, es aber viele Schwachstellen, wie zu lange Wartezeiten, vorenthaltene Behandlung wegen Kostenersparnis sowie durch Corona aufgedeckte Schwachpunkte, gibt. Ein Reformstau zeichnet sich demnach trotz oder wegen weltweiter Krisen ab, das ist das Fazit der Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach erstellt hat. 

Ärztinnen und Ärzte sehen eher politisch-organisatorische Defizite bei der Datenzusammenführung und im Austausch, aber auch Personalprobleme in Gesundheitsämtern. Es gibt demnach wenig Hoffnung auf Besserung aus ärztlicher Sicht.  

Ein Arztmangel wird vor allem in strukturschwachen Regionen und in Ostdeutschland allgemein wahrgenommen. 76 Prozent der Ärztinnen und Ärzte sehen den Ärztemangel vor allem in ländlichen Regionen. 52 Prozent von ihnen nehmen sogar einen ausgesprochenen Mangel wahr. 33 Prozent der Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind vom Ärztemangel überzeugt. PK-Versicherte sind deutlich entspannter. Hier nehmen nur fünf Prozent eine Verschlechterung der Gesamtsituation wahr.  

Die ärztliche Meinung ist zudem, dass die Versorgungssituation immer schlechter wird, weil mehr PatientInnen in der gleichen Zeit behandelt werden müssen. HausärztInnen beurteilen dies kritischer als FachärztInnen. Niedergelassene ÄrztInnen fürchten auch um NachfolgerInnen. 68 Prozent bewerten die derzeitige Lage als sehr schwierig. Krankenhaus-ÄrztInnen könnten mögliche Nachfolger ersetzen, allerdings spitzt sich dort in Kliniken die Situation auch immer mehr zu. 2022 würden gerne 46 Prozent der Klinik-ÄrztInnen eine Praxis übernehmen, doch würde dies laut Analyse nur das Problem verlagern.  

Außerdem gibt es auch bei medizinischem Fachpersonal Engpässe, mit Unterbesetzung und vielen offenen Stellen. Im Krankenhaus gibt und gab es zahleiche Kündigungen, vor allem aber in der Schwerpunkt- und Maximalversorgung, deshalb raten ExpertInnen zu verstärkter Werbung für den Krankenpflegeberuf.  

Quelle: gesundheitsprofi.de