Seite wählen

Eine repräsentative Umfrage des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH), an der die im Verband vertretenen Hersteller von In-vitro-Diagnostika (IVD) beteiligt waren, die 90 Prozent des deutschen Diagnostika-Marktes ausmachen, hat ergeben, dass die wirtschaftliche Situation 2018 angespannt war und sich auch 2019 wenig daran ändern wird, weil unter anderem Preisdruck ein Problem der Branche ist. Das belegen auch vorläufige Zahlen, die der VDGH veröffentlicht hat, die ein Minus von 2,2 Prozent aufzeigen. Vor allem in der Zentrallabordiagnostik und im Schnelltestmarkt (5 Prozent) hat der Markt verloren, auch weil technologische Umbrüche von Diagnostika im Diabetesmarkt eine Rolle spielen. Die Auslandsmärkte, so die Prognose für 2019, entwickeln sich demnach besser als der heimische Markt. Aber auch die Bereiche der Mikrobiologie und der Infektionsimmunologie werden weiter wachsen. Der VDGH fordert die Politik auf, die schlechten Rahmenbedingungen wie das niedrige Erstattungsniveau und die strikte Budgetierung von medizinischen Labortests zu ändern. Auch eine zu langsame Bewertung von Innovationen neuer Diagnostika sei ein Problem von vielen, die nicht zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Laut Umfrage rechnet die Hälfte der Hersteller zwar mit steigenden Umsätzen für das Jahr 2019, 75 Prozent glauben aber, dass stagnierende oder sogar rückläufige Gewinne zu erwarten seien. Investitionen werden aber auch weiterhin rege getätigt. Die Branche setzt für die Zukunft auf die Digitalisierung: Potenzial haben in diesem Bereich vor allem vernetzte Laborsysteme, die diagnostische Daten transferieren, aber auch Apps und Labs-on-a-Chip, winzige tragbare Analyseeinheiten, nicht nur als Selbstzahlerleistung der Patienten.   

Quelle: Pharmazeutische Zeitung