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Medizinische Daten sind ein beliebtes Ziel von Cyberkriminalität, mit steigender Tendenz. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Angriffe in wenigen Jahren mehr als verdoppelt haben. Gleichzeitig sei ein Großteil der Gesundheitsorganisationen auf diese Entwicklung nicht eingestellt.

Laut der Untersuchung „Criminal attacks are now leading cause of healthcare breaches“ des Ponemon Institute nahmen die kriminellen Attacken auf medizinische Daten seit dem Jahr 2010 um 125 Prozent zu. Sie seien damit inzwischen die häufigste Ursache von Datenschutzverletzungen. Unternehmen und Organisationen, die diese Daten erheben und speichern, schafften es gleichzeitig nicht, die Angriffe abzuwehren und damit die Privatsphäre der Kunden zu wahren.

„Wir beobachten eine Verschiebung in der Ursache für Datenschutzverletzungen in der Healthcare-Industrie, mit einem signifikanten Anstieg der kriminellen Attacken. Während die Nachlässigkeit von Angestellten und verlorene oder gestohlene Geräte weiterhin eine der Hauptursachen von Datenschutzverletzungen sind, ist Cyberkriminalität inzwischen auf Platz eins“, fasst Dr. Larry Ponemon, Vorsitzender und Gründer des Ponemon Institute, die Ergebnisse zusammen. „Seit wir diese Studie zum ersten Mal durchgeführt haben, haben Healthcare-Anbieter begonnen, in die Sicherheit und den Schutz von Patientendaten zu investieren. Diese Entwicklung muss mit der steigenden Cyberkriminalität Schritt halten.“ Durch diese Entwicklung liefen im Gesundheitssystem hohe zusätzliche Kosten auf, welche letztendlich zu Lasten der Patienten gehen.

Kommentar: Es spielt keine Rolle, wie groß eine Organisation ist: Speichert sie Daten, ist sie ein potentielles Ziel von Cyberkriminalität. Der illegale Verkauf der Daten ist für die Kriminellen ein lukratives Geschäft, für die Betroffenen Patienten gleichzeitig ein besonders empfindlicher Eingriff in die Privatsphäre, schließlich handelt es sich hier nicht um E-Mail-Adressen, besuchte Websites etc. sondern Informationen zur eigenen Gesundheit, die viele nicht einmal engen Freunden offenbaren würden. Diese Studie gibt besonders angesichts der Pläne zur elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zu denken.

[ilink url=“http://www.ponemon.org/news-2/66″] Link zur Quelle (Ponemon Institute)[/ilink]