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Die Paracelsus-Kliniken mit der Konzernzentrale in Osnabrück müssen als erster Klinikkonzern Insolvenz anmelden. Sie zählen mit 40 Einrichtungen an insgesamt 23 Standorten zu den großen privaten Klinikträgern in Deutschland. Zur Zeit haben die Kliniken 5.200 Mitarbeiter, die jährlich mehr als 100.000 stationäre Patienten versorgen. Nach Ansicht von ver.di, der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft, ist der angemeldete Konkurs auf Managementfehler zurückzuführen. Die Paracelsus-Kliniken sind inhabergeführt; der Inhaber ist ein Arzt. Sylvia Bühler, für das Gesundheitswesen im ver.di-Bundesvorstand tätig, kritisiert, dass die 40 Einrichtungen, darunter 25 Akut-und Rehakliniken, schon länger Probleme in der Unternehmensstruktur gehabt hätten. 2013 und 2014 seien notwendige Investitionen unterblieben, obwohl die Beschäftigten auf ihr Weihnachtsgeld verzichteten. In diesem Jahr hat die ver.di-Tarifkommission einen Verzicht abgelehnt, doch das Weihnachtsgeld wurde wegen der sich abzeichnenden Zahlungsunfähigkeit des Paracelsus-Konzerns nicht bezahlt. Sylvia Bühler fordert deswegen, Sicherheit für Patienten und Angestellte. Eine enge Zusammenarbeit von Betriebsräten, die schon in früheren Jahren zusammen mit Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat vor einer Insolvenz gewarnt hatten, und ver.di sei jetzt zwingend notwendig, so Bühler.

Quelle: ver.di