Seite wählen

Laut einer Erhebung der Gewerkschaft Verdi fehlen in deutschen Krankenhäusern insgesamt 162.000 Vollzeitbeschäftigte, um eine gute Patientenversorgung und ordnungsgemäße Arbeitsbedingungen zu garantieren. Rund 70.000 Stellen fehlten allein im Pflegesektor, die übrigen 92.000 auf ärztlichen, medizinisch-technischen und Funktionsdienst sowie Service und Verwaltung.

„Der Wettbewerb der Krankenhäuser um immer geringeren Personaleinsatz und die niedrigste Fachkräftequote muss beendet werden“, sagte Verdi-Vorstand Ellen Paschke.

Verdi fordert darum eine gesetzliche Personalbemessung und eine stabile Krankenhausfinanzierung. Letzteres müsse sowohl für die Betriebs- als auch für die Investitionskosten gelten. „Maßstab muss wieder das Wohlergehen der Patienten werden“, so Paschke.

Für die Erhebung hatte Verdi eine Stichprobe unter bundesweit 200 Krankenhäusern gemacht und Beschäftigte in rund 3.900 Abteilungen und Bereichen zu Arbeitsbelastung und Arbeitsbedingungen befragt.

Kommentar: Etwa ein Drittel bis die Hälfte der 2000 Krankenhäuser in Deutschland schreibt rote Zahlen. Der Rationalisierungsdruck in deutschen Krankenhäusern wird besonders deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass in den vergangenen 15 Jahren das Krankenhauspersonal verringert worden ist, während die Zahl der Patienten deutlich gestiegen ist. Vor dem Hintergrund der Sparbemühungen der Regierung wird der Kostendruck für Kliniken künftig weiter steigen. In diesem und und kommenden Jahr werden seitens der Politik von den Krankenhäusern nochmals 750 Mio. Euro an Einsparungen verlangt.

Die Kliniken forderten daher jüngst im Rahmen des Krankenhausgipfels die Regierung dazu auf, ihnen noch im Jahr 2013 finanziell zu helfen, um steigende Kosten zu decken. Auch die Kürzungen in Höhe von 750 Millionen Euro bis Ende 2014 sollten ihrer Meinung nach zurückfließen. Gehör finden die Klinikvertreter derzeit auf Seiten der FDP, die sich aufgrund des aktuellen Defizits in Höhe von  etwa 400 bis 500 Millionen Euro für mehr Unterstützung der Kliniken aussprechen. 

[ilink url=“https://www.bibliomed.de/news/-/content/detail/872278″] Link zur Quelle (Bibliomed)[/ilink]