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In ihren Honorarverhandlungen haben der Ärzteverband Marburger Bund und die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) nach mehreren gescheiterten Anläufen einen Kompromiss ausgehandelt. Der Marburger Bund bezeichnete zuvor das Angebot des Arbeitgeberbunds als „völlig inakzeptabel“, der VKA dagegen sprach von einem „fairen und vernünftigen“ Angebot.

Ärzte an kommunalen Krankenhäusern erhalten nun eine lineare Steigerung des Entgelts in zwei Stufen: 2,1 Prozent werden rückwirkend ab dem 1. Dezember gezahlt, weitere 1,9 Prozent ab Dezember 2015. Zusätzlich wird das Entgelt für Bereitschaftsdienste im Umfang von durchschnittlich 7,1 Prozent erhöht. Beide Seiten einigten sich darüber hinaus auf einen einheitlichen Anspruch aller Ärzte auf 30 Tage Erholungsurlaub pro Kalenderjahr. Dieser Anspruch galt bislang erst ab dem siebten Jahr ärztlicher Tätigkeit. „Wir haben einen tragfähigen Kompromiss mit substanziellen Verbesserungen bei den Gehältern und Bereitschaftsdienstentgelten erzielt, der sich auch deutlich vom ersten Angebot der VKA abhebt. Als großen Erfolg verbuchen wir insbesondere die Umstellung der Bereitschaftsdienstvergütung auf eine neue Matrix, die erstmalig der Qualifikation und Berufserfahrung der Ärztinnen und Ärzte Rechnung trägt“, freut sich Rolf Lübke, Verhandlungsführer des Marburger Bundes. Er bedauert allerdings, dass die VKA nicht auf die Forderungen nach einer Reduzierung von Bereitschaftsdiensten am Wochenende eingegangen ist.

Die Ärztevertreter sind mit einer Forderung nach 5,4 Prozent mehr Gehalt und einer Reduzierung der zulässigen Zahl an Wochenenddiensten in die Verhandlungen gestartet. Von den Verhandlungen sind rund 52.500 Ärzte betroffen. Der Tarifvertrag gilt mit Ausnahme von Berlin und Hamburg bundesweit. Die Vereinbarungen stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Tarifgremien.

Kommentar: Durch die Tariferhöhungen kommen auf die Krankenhäuser und damit auch die Krankenkassen Mehrausgaben in Millionenhöhe zu. Dies wird sich langfristig auf die Behandlungskosten niederschlagen, was in einem weiteren Schritt Auswirkungen auf die Höhe der Fallpauschalen haben wird. Die Ausgaben für die Krankenhausbehandlung sind ohnehin  mit Abstand der größte Posten der GKV und steigt seit Jahren. Im Jahr 2013 lagen die Kosten bei knapp 65 Mrd. Euro.  

[ilink url=“https://www.marburger-bund.de/artikel/allgemein/pressemitteilungen/2015/vka-angebot-voellig-inakzeptabel“] Link zur Quelle (Marburger Bund)[/ilink]

[ilink url=“http://www.vka.de/site/home/vka/presse/pressemitteilungen__aktuelles/view-details-id-81.htm“] Link zur Quelle (VKA) [/ilink]