Seite wählen

Drei große Versandapotheken überlegen derzeit, ob sie ein Gemeinschaftsunternehmen gründen sollen, das es Wettbewerbern wie Amazon schwer macht, in den Versandhandel einzusteigen. DocMorris, Shop-Apotheke und Medpex als Versender von Arzneimitteln könnten sich ein derartiges Projekt als Gemeinschaft vorstellen und haben beim Bundeskartellamt eine entsprechende Anfrage gestellt. Ob es hierbei um die Entwicklung einer gemeinsamen Plattform oder aber nur um gemeinsame IT-Lösungen geht, ist offiziell nicht bekannt. Gemutmaßt wird aber, dass es nicht um die Bündelung einer gemeinsamen Technik geht, da die Versender bereits ihre IT anderen Dienstleistern übergeben haben, die zum Teil sogar von den Versandapotheken übernommen wurden, wie zum Beispiel der IT-Dienstleister Xsite (heute RedTecLab) von der Shop-Apotheke im Jahr 2013. Betrachtet man das Unternehmen Medpex, so stellt man fest, dass die Versandapotheke in den Themen Software-Entwicklung und IT Infrastruktur von der Comventure GmbH betreut wird. Comventure taucht aber nicht als dritter Partner der IT-Dienstleister auf, sondern die Schwesterfirma Visionrunner, die hinter dem neuen holländischen Ableger Esando steckt. Von daher vermuten Experten, dass interne Prozesse bei einer Kooperation der drei Versandapotheken eher auszuschließen sind und vielmehr der Außenauftritt der Versender entscheidend ist. Der Mutterkonzern von DocMorris, zur Rose, und die Europa Apoteek, die zur Shop-Apotheke gehört, machen schon heute auf technischer Ebene gemeinsame Sache und haben das Rechenzentrum König-IT-Systeme übernommen, die seit 2016 die Abrechnung der Rezepte übernehmen, die erst in die Niederlande geschickt werden und dann über Gottmadingen am Bodensee- Sitz des Rechenzentrums- an die Krankenkassen gehen.

Quelle: www.apotheke-adhoc.de