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Kardiologen der Klinischen Abteilung für Herzkrankheiten des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien (AKH) und der Medizinischen Universität (MedUni Wien) weisen darauf hin, dass ein Rückgang von Patientenzahlen mit akutem Herzinfarkt gesundheitliche Risiken drastischen Ausmaßes bewirken kann.  

In Österreich haben seit Beginn der Covid-19-Pandemie im Schnitt 26 Prozent weniger Menschen schnelle Hilfe in Anspruch genommen. Eine Verschleppung von Herzinfarkten ist zudem auch an einer verspäteten Krankenhauseinweisung abzulesen, die sich durchschnittlich mit 1082 Minuten fast verdreifacht hat. Außerdem ist die Sterberate außerhalb von Kliniken angestiegen.  

Die Fachleute warnen vor dem Ignorieren von Herzinfarkt-Symptomen, die bei Frauen und Männern jeweils unterschiedlich sein können. Sie reichen von Brustschmerzen mit Druck-und Engegefühl bis zu Rücken- und Oberbauchschmerzen, Müdigkeit, Atemnot, Übelkeit et cetera. Bei den ersten Anzeichen sollte eine ärztliche Konsultation nicht gescheut werden, auch nicht, weil man Angst vor einer Virusansteckung hat. Die Schnelligkeit der Hilfe bei einem akuten Herzinfarkt entscheidet auch über die Auswirkungen der Therapie-Möglichkeiten, die begrenzt sind, wenn man zu lang wartet. Dann sind die Herzkranzgefäße stärker verschlossen und eine dauerhafte Schädigung des Herzens droht oder sogar der Tod. Herzinfarkte sind fast auch immer Anzeichen einer bestehenden Herzerkrankung, von der der Patient meistens vorher nichts wusste. Oft kommt es anhand der unterschiedlichen Symptomatik auch zur Fehlinterpretation der Symptome, vor allem bei Betroffenen, die sich nie krank gefühlt haben.  

Hat man als Laie Symptome noch nie erlebten Ausmaßes, wie starke Brustschmerzen, die auch in den Arm ausstrahlen können, sollte man sofort handeln und den Notruf 112 informieren. Nach Einweisung in die Klinik erfolgt dann eine Herzkatheter-Untersuchung mit Öffnung des Herzkranzgefäßes bei Verstopfung und eventueller Stent-Einsetzung. Unklare Brustschmerzen sollten auch während der Pandemie nicht dazu führen, dass man sie ignoriert.  

Quelle: heilpraxis.net