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Die Versorgung in Griechenlands Krankenhäusern bricht laut einem Artikel der Welt zusammen. Neben medizinischen Materialen und Medikamenten fehle es sogar an Toilettenpapier und anderen einfachsten Verbrauchsgütern. Der Grund hierfür liegt in der Angst der Lieferanten, dass die Kliniken ihre Rechnungen infolge der Krise nicht mehr bezahlen können. Den Berichten zufolge erhalten Kliniken ihre Lieferungen nur noch gegen Barzahlungen. In dieser fatalen Lage sind aufwendige Prozeduren wie die Implantation eines Stens genauso wenig durchführbar wie die Versorgung der Patienten mit den tagesüblichen Mahlzeiten – um zweiteres kümmern sich die Familien der Patienten.

Kommentar: Die in den Medien dargestellten Beschreibungen aus griechischen Krankenhäusern mögen sich unserer Vorstellungskraft fast entziehen und erinnern vielmehr an Nöte, wie sie eher aus Entwicklungsländern beschrieben werden. In Anbetracht der gesamtwirtschaftlichen Situtation ist auch für die Lieferanten der Kliniken nicht von einer kurzfristigen Entspannung der Situation auszugehen. Der Abnahmestau der Produkte und die damit einhergehenden ausbleibenden Umsätze könnten sich bald auch auf Hersteller und Versorgungsunternehmen in Deutschland auswirken. Durch die gemeinschaftliche Währung sind die volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren innerhalb Europas eng miteinander verzahnt, so dass sämtliche Effekte schnell auf andere Mitgliedsstaaten übergreifen können.

[ilink]Quelle (Welt Kompakt, 12,06,2012, S. 21)[/ilink]