Seite wählen

Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, warnt laut einer Umfrage seines Verbandes, dass, wenn die Politik nicht langfristig interveniert, 70 Prozent der derzeitigen Pflegeinrichtungen in Deutschland, darunter Pflegeheime, ambulante Dienste und teilstationäre Einrichtungen in eine prekäre wirtschaftliche Situation geraten werden.  

Die etwas weniger als 2.500 Unternehmen in der Pflege haben katastrophale Zukunftsaussichten, sodass Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine Unterversorgung droht, wenn die Politik nicht handelt. SteuerberaterInnen haben bereits viele Unternehmen gewarnt, weil die Corona-Pandemie, hohe Energiekosten und die Inflation zu massiven Kostensteigerungen geführt haben, die auch die Löhne der Angestellten betreffen. Darüber hinaus wird die Lage noch vom Personalmangel und der Unterbelegung der Heime bzw. von Tourenstreichungen ambulanter Pflegedienste begleitet.  

Die Kostenträger, also Kranken- und Pflegekassen, so die Kritik des Verbandes, hätten nicht mit einer angemessenen Refinanzierung auf die bevorstehende Misere reagiert.  

Opfer dieser Situation sind die Pflegebedürftigen und dessen Angehörige, die auch ausgebremst werden und ihren eigenen Bedürfnissen im Alltag nicht mehr nachkommen können. Angehörige finden keinen entsprechenden Pflegeplatz, sodass sie selbst nicht zur Arbeit gehen können und in anderen Branchen Lücken reißen. 

Die jetzige angespannte Situation könnte nur durch eine gelockerte Zuwanderungspolitik infolge eines Fachkräfteeinwanderungsgesetzes neugestaltet und aufgewertet werden, so der Experte des Bundesverbandes.  

Quelle: gesundheitsprofi.de