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Der Deutsche Apothekerverband e.V. (DAV) präsentierte kürzlich die Ausgaben der Krankenkassen vor und nach dem Corona-Boom im März 2020. Demnach ist der März der Spitzenmonat für Ausgaben und Rezepteinlösungen gewesen, auch in Bezug auf die Verordnung von Großpackungen (N3). Im April normalisierte sich dann alles wieder, was sich auch in den Arzneimittelausgaben des ersten Jahresdrittels wiederspiegelt. So stiegen die Ausgaben der Krankenkassen im März dieses Jahres um 25 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Im Monat März 2019 betrugen die Ausgaben nur drei Milliarden Euro; der April 2019 lag mit 3,2 Milliarden Ausgaben über denen des Vormonats, während der April 2020 einen Einbruch verzeichnete. Die Kassen gaben in diesem Monat 3,15 Milliarden Euro aus. Auch verringerte sich die Anzahl der eingelösten Rezepte im April dieses Jahres um 15,2 Prozent. Allerdings verzeichneten große Arzneimittel-Packungen einen Boom. Den stärksten Anstieg bei den Ausgaben für Arzneimittel vermeldeten die Bundesländer Saarland und Baden-Württemberg mit 32 beziehungsweise 30 Prozent Steigerungsrate. Den geringsten Anstieg verzeichnete Sachsen mit 18 Prozent, gefolgt von MeckPomm und Hamburg mit jeweils 19 Prozent. Die Impfstoff-Ausgaben für die ersten vier Monate des Jahres 2020 lagen demnach bei 480 Millionen Euro und damit 18 Prozent höher als im Zeitraum des letzten Jahres. Im März verzeichneten Apotheken einen regelrechten Run auf Impfstoffe mit 43 Prozent. Dieser Wert nur eines Monats lag weit über dem erwarteten Ausgabenanstieg. Im April normalisierte sich alles langsam wieder und die Impfstoff-Ausgaben sanken gegenüber dem Vormonat um acht Prozent. Einsparungen durch Rabattverträge sind nicht miteingerechnet. Die Apotheken bewältigeten laut DAV-Statistik die außergewöhnliche Situation trotz einiger Widrigkeiten wie erhöhte Infektionsschutzmaßnahmen, erhöhte Arbeitskapazitäten und Lieferengpässe, etc. erstaunlich gut. Im Januar und Februar merkte man den Corona-Effekt noch nicht; hier lagen die erwarteten Arneimittelausgaben mit einer Steigerungsrate von fünf Prozent im Soll. Allerdings sind die Arzneimittelausgaben für die ersten vier Monate um rund eine Milliarde Euro gestiegen. Lagen sie 2019 noch bei 12,5 Milliarden Euro, so verzeichnete der DAV ein Wachstum von acht Prozent auf 13,5 Milliarden Euro im ersten Jahresdrittel 2020.   

Quelle: www.apotheke-adhoc.de