Die ABDA, die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V., die Spitzenorganisation der deutschen Apotheker, weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass Patienten im Umgang auch mit rezeptfreien Schmerzmitteln (Analgetika) aufpassen müssen, dass sie die Einnahme und die Dosierung der Tabletten, Kapseln und Co. mit den nicht verschreibungspflichtigen Wirkstoffen je nach Schmerzzustand abwägen und sich von Apothekern in vor Ort-Apotheken zwecks Häufigkeit und Dosierung beraten lassen. Rezeptfreie analgetische Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und Paracetamol sind nicht harmlos, obwohl sie nicht verschreibungspflichtig sind, das erklärt der Vizepräsident und gleichzeitig Apotheker der Bundesapothekerkammer (BAK), Thomas Benkert. Demnach rät er dazu, Schmerzmittel nicht häufiger als zehnmal pro Monat und nicht länger als drei Tage hintereinander einzunehmen, da sonst Leber- und Nierenschäden die Folge sind. Des Weiteren können Kopfschmerzmittel bei Dauergebrauch neue immer wiederkehrende Kopfschmerzen induzieren, was zu einem Teufelskreis auch schon nach vier Wochen Dauermedikation führen kann. Benkert rät zudem zu Monopräparaten (Einstoffpräparate), die nur einen pharmakologisch wirksamen Bestandteil enthalten. Kombinationspräparate standen immer wieder im Fokus, zu Fehlgebrauch zu führen. Allerdings sind die Häufigkeit und die Dauer der Einnahme dann doch entscheidend für schlimme Nebenwirkungen. Zur Blutverdünnung nehmen viele Patienten ASS in geringen Dosen pro Tag ein. Wird gleichzeitig auf Ibuprofen als Analgetikum zurückgegriffen, sollte ein zeitlicher Abstand eingehalten werden, wobei ASS eine halbe Stunde vor Ibuprofen eingenommen werden sollte oder aber acht Stunden nach der Ibuprofen-Einnahme. Vorsicht ist aber dann geboten, wenn die Tabletten magensaftresistent sind und sich erst im Darm auflösen, dann ist der Trick hinfällig. Deshalb ist eine Beratung bei einer Dauermedikation mit ASS in der Apotheke unbedingt angezeigt.
Quelle: pharmazeutische-zeitung.de