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In der Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums rechts der Isar in München werden jeden Tag viele chirurgische Eingriffe unter örtlicher Betäubung ausgeführt, bei denen die PatientInnen auf dem OP-Tisch Ängste haben und aufgeregt sind.  

Um dies zu verhindern, setzt man in der Chirurgie, zum Beispiel bei Portkatheter-Setzungen unter lokaler Betäubung, bei denen die PatientInnen nicht das Bewusstsein verlieren, ganz gezielt VR-Brillen ein. Die VR-Brille im Gesicht des Operierten mit modernster Computertechnik erlaubt Betroffenen ein Abtauchen in eine virtuelle Welt, um ansprechbar zu sein, aber trotzdem ein wenig entspannt. Eine Schildkröte direkt vor den Augen, die im Meer in Griffweite abtaucht, ist eine optische Illusion mit leiser Musikuntermalung, um Ängste und Aufregung zu lindern, was auch bei den bisherigen ProbandInnen bereits gut funktioniert hat.  

Ein alsbaldiger Studienbeginn des innovativen Forschungsprojektes auf dem Gebiet der Medizintechnik soll entsprechende Erfolge beweisen. Dr. Michael Kranzfelder als Oberarzt des Zentrums für ambulante Chirurgie hat bereits Expertise auf diesem Gebiet und operiert Menschen mit einer solchen überdimensionalen „Taucherbrille“ ambulant, weil diese Form der chirurgischen Eingriffe sich am besten eignet.  

Der Privatdozent und viszeralchirurgische Leiter, der auch der Forschungsgruppe MITI (Minimal-invasive Interdisziplinäre Therapeutische Interventionen) angehört und 20 Jahre etablierte Forschungsaktivität betreibt, kann sich eine Ausweitung des Projektes gut vorstellen, da die zu Operierenden auch jederzeit ansprechbar sind und Erklärungen gut verstehen. 400 Port-OPs werden allein in seinem Bereich im Jahr getätigt, sodass eine angstreduzierende Wirkung von Vorteil ist. In der Kinderheilkunde, Urologie und Gynäkologie ist die Brille bereits auf dem Weg, PatientInnen virtuell mit Erfolg zu begleiten. 

Quelle: e-health.com