Die Ankündigung der AOK Hessen, ab Juni die Versorgung mit onkologischen Zubereitungen ausschreiben zu wollen, hat für Kritik gesorgt. Der Präsident des Verbandes der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA), Klaus Peterseim, sieht in dem Vorhaben einen großen Fehler und hofft auf einen Rückzug seitens der Kasse: „Wir setzen darauf, dass die AOK Hessen dies erkennt und auf die Ausschreibung verzichtet.“
Der Verband warnt davor, dass vor dem Hintergrund der zunehmenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln für onkologische Patienten Ausschreibungen eine Gefährdung für die Patientenversorgung darstellen. Zudem sieht der Verband die Qualität und Wirtschaftlichkeit bedroht, da die Preise onkologischer Zubereitungen in den vergangenen Jahren bereits stark gesunken seien. Aus Sicht des Verbandes zerstören Ausschreibungen die regional und praxisindividuell organisierten Kooperationen zwischen Onkologen und Apotheken. Desweiteren verweist Peterseim auf das Recht der Patienten, sich eine Apotheke selbst auszusuchen.
Ob der Verband mit seiner Kritik ein ähnliches Ergebnis erzielen wird, kann bezweifelt werden. Schließlich gibt es bereits mit der AOK Nordost eine Ortskasse, die trotz zahlreicher Proteste, schon länger auf die Ausschreibung von Zytostatika setzt und inzwischen zum zweiten Mal ausgeschrieben hat.
[ilink url=“http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=nachrichten&type=0&no_cache=1&Nachricht_ID=46792&Nachricht_Title=Nachrichten_Ausschreibung%3A+Zyto-Apotheker+kritisieren+AOK“] Link zur Quelle (Pharmazeutische Zeitung)[/ilink]