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Ein Tabuthema, dass dennoch für Schlagzeilen sorgt: Inkontinenz- und Stomaversorgung. Die Zahl der Patienten, die in den kommenden Jahren auf eine Versorgung angewiesen sein wird, steigt kontinuierlich. Das zeigt auch eine aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens Grand View Research. Gleichzeitig wirkt sich der Sparzwang bei den Kostenträgern negativ auf die Versorgungsqualität aus. Eine Umkehr der Entwicklung gilt als unwahrscheinlich.

Im Jahr 2012 belief sich der globale Markt für Inkontinenz- und Stomaprodukte nach Daten von Grand View Research auf 11,5 Mrd. Dollar, bis 2020 erwartet das Unternehmen ein durchschnittliches jährliches Wachstum von bis zu sechs Prozent (CAGR), abhängig von der Produktgruppe. Das größte Wachstum dürften Produkte der aufsaugenden Inkontinenz verzeichnen. Diese machen auch mit einem Anteil von 89 Prozent (2012) den Löwenanteil des Marktes aus. Wachstumstreiber werden nach Einschätzung der Experten die Zunahme von Krankheiten wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn sein, aber auch einem steigenden Anteil von älteren und übergewichtigen Menschen in der Gesellschaft.

Diese Faktoren treffen auch auf Deutschland zu. Allerdings wird an der Versorgung mit Hilfsmitteln besonders stark gespart. Seit der Einführung von Ausschreibungen sind die Erstattungsbeträge deutlich gesunken. Dies könnte sich durch steigende Fallzahlen noch weiter verschärfen.

Kommentar: Gerade in Deutschland steigt die Unzufriedenheit der Inkontinenzversorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Inkontinenzprodukte sind besonders häufig Gegenstand von Ausschreibungen, wodurch die durchschnittlichen Erstattungsbeträge stetig sinken. Patienten, Pflegepersonal und Verbände beklagen schlechte Qualität und hohe Aufzahlungen, falls man sich nicht mit minderwertigen Produkten zufriedengeben will. Dadurch gerät das Sachleistungsprinzip immer mehr ins Wanken. Die durchaus gerechtfertigte Kritik ist inzwischen auch in der Politik angekommen. Ob sich die Situation in absehbarer Zeit ändern wird, ist allerdings fraglich. Eine Abkehr von Ausschreibungen ist angesichts des Sparzwangs in der GKV nicht geplant, stattdessen schieben sich Politik, Kassen und Verbände gegenseitig den schwarzen Peter zu.

[ilink url=“http://www.grandviewresearch.com/industry-analysis/incontinence-and-ostomy-care-products-industry“] Link zur Quelle (Grand View Research)[/ilink]

 

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