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Anonymen Quellen zufolge wird sich der Konzern-Chef Stefano Pessina von Walgreens Boots Alliance (WBA) von der Börse zurückziehen, wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Demnach scheint es so, dass die Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co., kurz KKR, als Finanzinvestor ein Angebot zur Übernahme der Aktien von WBA gemacht haben soll. Wenn der Mega-Deal zustande käme, wäre dies der größte Buyout in der Geschichte. Pessina hat zwar einen Weltkonzern aufgebaut, doch haben es amerikanische Apothekenketten zunehmend schwerer und müssen harte Sparkurse fahren, damit der Druck nicht noch größer wird, zumal die Digitalisierung auch dazu beiträgt. Das Unternehmen mit Weltruf hat einen Börsenwert von 55 Milliarden Dollar, deshalb halten namentlich nicht genannte andere Investoren den Deal nicht für umsetzbar, zumal WBA auch noch Schulden in Höhe von 16,8 Milliarden Dollar angehäuft hat. 16 Prozent der WBA-Aktien hält der Konzernchef Pessina als größter Anteilseigner, KKR hatte bis vor einigen Jahren auch noch Aktien und hat schon einige Deals mit Pessina durchgezogen. Nach den Gerüchten anonymer Quellen um den Spekulationskauf liegen die Wertpapiere an der US-Börse NASDAQ mit fünf Prozent im Plus, nachdem sie zwischenzeitlich um acht Prozent in die Höhe gingen. Den Kapitalbedarf, den KKR für den Mega-Deal aufbringen muss, ist so groß, dass Kenner des Marktes nicht glauben, dass soviel Kapital für solche Geschäfte dieses Ausmaßes aufgebracht werden kann, obwohl keine Details zum möglichen Umfang des Angebotes an die Öffentlichkeit gekommen sind. Pessina und andere Konzernmitglieder haben aber wohl schon mehrere informelle Gespräche mit Vertretern der Beteiligungsgesellschaft geführt, die dann den Apothekenkonzern in ein Privatunternehmen umwandeln würden, mit dem Vorteil, dass die Unternehmensführung von den Pflichten zur Rechenschaft entbunden würden. 

Quelle: www.apotheke-adhoc.de