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Wer am Donnerstagmorgen ein ärztliches Rezept einlösen wollte, musste möglicherweise die Apotheke unverrichteter Dinge verlassen. Der Grund: In Nordrhein-Westfalen hatten mehrere Pharmabetriebe einen Warnstreik ausgerufen.

Nicht nur die Deutsche Bahn macht aktuell durch Streiks von sich reden, auch im Groß- und Außenhandel laufen schon seit längerer Zeit Tarifverhandlungen, in denen sich die beteiligten Verhandlungspartner bisher nicht einigen konnten. Laut Bericht der „Pharmazeutischen Zeitung“ rief der Pharmagroßhandel daher am Donnerstag den Warnstreik aus, an dem sich die Unternehmen Phönix Pharmahandel, Alliance Healthcare sowie Sanacorp beteiligten. Bis zum Abend legten die Beschäftigten die Arbeit nieder, was teilweise zu Lieferengpässen in den Apotheken führte. Für dringende Fälle wurde ein Notdienst eingerichtet.

 Kommentar: Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern kamen in den bisherigen Verhandlungen auf keinen grünen Zweig. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent, mindestens aber 140 Euro. Die Arbeitgeber boten in vorangegangenen Verhandlungen zwei Prozent mehr zum 1. Mai 2015 sowie weitere 1,5 Prozent zum 1. Mai 2016. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 24 Monate betragen und sieht die Möglichkeit vor, die Erhöhungszeitpunkte zu verschieben. Im Gegenzug sollen die Zuschüsse für Samstagsarbeit gestrichen sowie die Arbeitszeiten am 24. und 31. Dezember verlängert werden. Dieses Angebot bezeichnete Verdi angesichts gestiegener Umsätze und Gewinne in der Branche als „realitätsfremd“. Im Zuge der ergebnislosen Verhandlungen hatten bereits Mitarbeiter von Rewe und Metro Warnstreiks ausgerufen. Die Verhandlungen sollen am 10. Juni in Düsseldorf fortgesetzt werden.

[ilink url=“https://handel-nrw.verdi.de/aktuelles/++co++3c5e42b8-f95d-11e4-8920-525400438ccf“] Link zur Quelle (Verdi)[/ilink]

[ilink url=“http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=58016″] Link zur Quelle (Pharmazeutische Zeitung)[/ilink]