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Was eine lustige Idee für einen Animationsfilm mit den Figuren „Wallace and Gromit“ des britischen Filmproduzenten Nick Park war, könnte nun dank Forschern der britischen Universität Bristol möglicherweise bald Realität werden: Eine Hose, die ihrem Träger das Gehen zwar nicht komplett abnimmt, aber deutlich erleichtert. Nach Ansicht der Entwickler wird die Hose eventuell schon bald konventionelle Gehhilfen ersetzen.

Anders als die Techno-Hose aus dem gleichnamigen Animationsfilm kann die Hose der Forscher zwar nicht eigenständig laufen, aber ihrem Träger den Alltag deutlich erleichtern. Wie die Universität Bristol am 24. Februar mitteilte, soll die Hose aus einem weichen Material bestehen, in welches künstliche „Muskeln“ aus reaktiven Polymeren eingearbeitet sind. Diese unterstützen die die körpereigenen Muskeln, so dass beispielsweise beim Treppensteigen weniger Kraft aufgewendet werden muss. Gleichzeitig sorgen sie für Stabilität, wodurch Stürze vermieden werden können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Prothesen und Exoskeletten verursacht die Hose keine Druckstellen und behindert nicht die Blutzirkulation.  Die Forscher geben an, dass mit der Hose Treppenlifte und andere Mobilitätshilfen überflüssig werden könnten. Sie gehen sogar noch weiter und prognostizieren, dass in Zukunft viele Rollstuhlfahrer durch die Hose auf das Hilfsmittel verzichten könnten. Projektleiter Dr. Jonathan Rossiter erklärt, dass erstmals ein so genanntes „Wearable“ allein die zahlreichen Anforderungen von Rehabilitätion und Healthcare erfüllt. Dass das Projekt Potential hat, zeigt die finanzielle Unterstützung des „Engineering and Physical Sciences Research Council“ (EPSRC): Diese fördern die Entwicklung mit insgesamt zwei Mio. Pfund.

Kommentar: Was zunächst wie ein verfrühter Aprilscherz anmutet könnte tatsächlich in einigen Jahren Realität sein. In einer alternden Gesellschaft wird der Bedarf an derartigen Produkten steigen. Eine derartige Entwicklung, die ohne sperrige Gehhilfen oder andere Hilfsmittel den Alltag erleichtert, ist sicher für viele attraktiv. Wahrscheinlich werden derartige Wearables in naher Zukunft aufgrund der Entwicklungskosten noch sehr teuer sein – wer heute alt und gebrechlich ist, wird wahrscheinlich nicht mehr von Wearables profitieren können. Langfristig könnten aber durch die Produktion größerer Stückzahlen die Herstellungs- und damit Produktkosten sinken.

[ilink url=“http://www.bristol.ac.uk/news/2015/february/wearable-soft-robotics.html“]Link zur Quelle (Universität Bristol)[/ilink]