Seite wählen

In Deutschland laufen oder liefen in einigen Regionen telemedizinische Zusatzangebote zur Ausweitung von Videosprechstunden, denn jeder Mensch hat gleichermaßen Anspruch auf qualitativ hochwertige medizinische Leistungen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein hatte vor Kurzem ein zwei Monate andauerndes kinderärztliches Notdienst-Pilotprojekt am Start, das am 31. Januar 2024 mit Erfolg abgeschlossen werden konnte. Demnach wurden Eltern von kranken Kindern an Wochenenden, an Feiertagen und mittwochs nachmittags telemedizinisch unterstützt.  

Über Weihnachten und Silvester war der Andrang besonders hoch: 1.800 Personen nutzen den Dienst der KV Nordrhein, sodass 50 Prozent von ihnen geholfen werden konnte. Nur 14 Prozent der erkrankten Kinder wurden an Kindernotdienstpraxen zur weiteren Behandlung überwiesen. Die Online-Erstberatungen wurden dabei von 30 Ärztinnen und Ärzten begleitet. Das KV-Angebot war ein voller Erfolg, deshalb prüfen Fachleute in der Akut- und Notfallversorgung auch eine Ausweitung. Ein zweijähriges Televisite-Pilotprojekt in zwei deutschen Gefängnissen könnte auch bald Furore machen.  

Im Frauengefängnis Chemnitz und in der JVA Torgau werden Gefängnis-InsassInnen Tag und Nacht und am Wochenende telemedizinisch, in Ergänzung zur anstaltsärztlichen Versorgung, betreut, auch um Fahrdienst- und Dolmetschertätigkeiten zu reduzieren. Das Pilotprojekt für Frauen in Chemnitz läuft bereits seit Mai 2023 und könnte auch auf andere Einrichtungen im Strafvollzug ausgeweitet werden, denn 209 Frauen haben bereits 300 Behandlungen im Bereich Allgemeinmedizin, Dermatologie und Psychiatrie erfolgreich in Anspruch genommen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.  

Quelle: kvno.de