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Forscher des Okinawa Institute of Science and Technology (OIST) gingen erst kürzlich der Frage nach, warum manche Menschen altern, ohne dabei entscheidend an Beweglichkeit zu verlieren, während andere auch alt werden, aber an Lebensqualität einbüßen, weil sie sich nicht mehr richtig bewegen können und deshalb gesundheitlich angeschlagen sind. Die Antwort hierzu kann die Erforschung des Genoms des Spulwurms C. Elegans liefern, bei dem schon ein Gen, das sogenannte Gen elpc-2, identifiziert und analysiert wurde: Dieses Gen bildet einen Zusammenhang mit dem gesunden Altern der Würmer. Wird es manipuliert, so kann die Beweglichkeit der Würmer eingeschränkt sein, denn Würmer mit Defekten oder nach Mutationen in diesem Gen, zeigen im Alter Bewegungsstörungen. Andererseits ist Bewegung und Beweglichkeit ein Zeichen für gesundes Altern bei Würmern, aber auch beim Menschen. Der Wurm dient sozusagen als Modell zur Untersuchung des menschlichen Alterns. Würmer eignen sich deshalb so gut, weil sie nicht sehr alt werden und leicht manipuliert werden können, erklärt Studienautor Dr. Kazuto Kawamura des Instituts in Okinawa. Dazu werden Versuche mit Würmern, die sich gut bewegen können, vollzogen. Die Würmer folgen dabei einer Nahrungsquelle, auch im Alter, wenn sie nicht in ihrer Bewegung eingeschränkt sind. Würmer, die dann im Alter nach verschiedenen Tests Bewegungsstörungen aufweisen, werden dann mit normalen Würmern anhand ihrer DNA verglichen. Die Frage ist jetzt, welche Mutation in ihrem Erbgut dazu führt, dass sie bewegungsunfähig werden. Die Forscher um Studienautor Kawamura identifizierten das Gen elpc-2, welches für die Gesunderhaltung im Alter eine große Rolle spielt. Dieses Gen ist für die Faltung von Proteinen verantwortlich, es kodiert den sogenannten Elongatorkomplex, der für die Fortbewegung entscheidend ist. Ist das elpc-2-Gen beschädigt, funktioniert der Komplex und damit die Fortbewegung der Tiere nicht. Injizieren die Forscher den Würmern allerdings eine intakte Kopie des Gens, funktioniert auch ihre Bewegung wieder. Die Mutation des Gens hat allerdings keinen Einfluss auf die Lebensdauer des Wurms, nur auf ihre Gesundheit. Die genetische Basis beider Faktoren (Lebensdauer und Gesundheit) ist demnach eine andere. Kawamura untersucht jetzt, welche Gene noch für ein gesundes Altwerden verantwortlich sind. Manipulationen sind dann vielleicht eines Tages bei dem Wurm C. Elegans in Bezug auf ihre Gesundheit möglich; wann dies beim Menschen der Fall sein wird, lässt sich nicht abschätzen. Weitere Untersuchungen werden am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns folgen. 

Heilpraxis.net