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Nach einer aktuellen Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde im vergangenen Jahr bei 14,1  Mio Menschen eine Krebserkrankung neu diagnostiziert. Zurückblickend auf den Zeitraum 2008 bis 2012 ist laut der Studie der WHO die Zahl der Krebserkrankungen damit insgesamt weltweit stark angestiegen. Entsprechend ist auch die Zahl der Menschen, die letztlich an der Krebserkrankung verstarben, in diesem Zeitraum gestiegen, nämlich um acht Prozent auf 8,2 Mio Fälle.

David Forman, der als Autor an der Studie beteiligt war, führt diesen Umstand auf die wachsende Weltbevölkerung und die insgesamt alternde Gesellschaft zurück.

Die Meldung der WHO korrespondiert mit der Mitteilung des Statistischen Bundesamts. Danach ist auch in Deutschland eine Krebserkrankung für jeden zweiten Todesfall verantwortlich. Das vergangenen Jahr zählt 221.611 Krebstote. Dies bedeutet, dass mehr als jeder vierte Todesfall demnach auf einen Tumor zurückzuführen war.

Hinsichtlich der Krebsarten lässt sich feststellen, dass 2012 mit 1,8 Mio. Fälle am häufigsten Lungenkrebs diagnostiziert wurde, danach folgten Brust- und Darmkrebs mit 1,7 Mio und 1,4 Mio Fällen. Von den Krebstoten litten die meisten, nämlich 19,4 Mio an Lungenkrebs und 9,1 Prozent an Leberkrebs. Dem folgten mit 8,8 Prozent Fälle eines Magenkarzinoms.

Kommentar: Die Meldung ist aus menschlicher Sicht besorgniserregend, da der Gedanke an eine Krebserkrankung meist auch mit dem Gedanken an einen besonderern Leidensweg verbunden ist. Aus wirtschaftlicher Sicht verursachen nicht nur die unmittelbar erforderlichen Behandlungen bei Krebserkrankungen Kosten, sondern auch die Begleiterscheinungen nach Strahlentherapien, Rehamaßnahmen, palliativmedizinische Betreuung und nicht zuletzt auch die Behandlung von Depressionen. Letztere hat sogar die Universität Oxford veranlasst, eine Studie zur Behandlung von Depressionen bei Krebserkrankten durchzuführen. Die britischen Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass hinsichtlich der Behandlung der Depressionen aufgrund von Krebserkrungen eine Versorgungslücke besteht. Die an der Studie beteiligten Psychiater entwickelten daraufhin eine spezielle Psychotherapie für Krebspatienten. Ein interessantes Beispiel für Deutschland. Die steigenden Zahlen der Krebserkrankungen werden zukünftig das gesamte Gesundheitswesen herausfordern, wir berichteten dazu schon im Februar.

[ilink url=“http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/56914″] Link zur Quelle (aerzteblatt)[/ilink]