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In einem Interview erklärt der Geschäftsführer der BAG-Selbsthilfe die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit technische Neuheiten und Innovationen in der Pflege und Rehabilitation auf den Markt kommen und auch von den Patienten oder Betroffenen genutzt werden können. Hintergrund des Interviews mit Dr. Martin Danner ist die zur Zeit gut besuchte Messe Rehacare in Düsseldorf vom 26. bis 29. September, auf der auch die BAG Selbsthilfe mit einem Messestand vertreten ist. Die BAG Selbsthilfe kümmert sich um Menschen mit Behinderungen, chronischen Krankheiten und ihren Angehörigen, die auch von Pflege- und Reha-Hilfsmitteln in ihrem Alltag profitieren. Dabei ist es zunächst einmal wichtig, dass das Hilfsmittel eine CE-Kennzeichnung hat, funktionstauglich ist und den Anforderungen der Qualität nach dem Medizinproduktegesetz entspricht. Die Hilfsmittel sind in einem Hilfsmittelverzeichnis aufgelistet, die  der GKV-Spitzenverband entsprechend eingeordnet hat. Außerdem darf man nicht nur das Hilfsmittel alleine betrachten, die dazugehörige Dienstleistung, etwa bei der Anpassung von Hörgeräten und vielem anderen, ist genauso wichtig. Bis ein Hilfsmittel in die Liste aufgenommen wird, erklärt Danner, kann es allerdings Monate bis Jahre dauern, aber dann bekommt das Hilfsmittel eine Produktnummer und kann vom Arzt verschrieben werden. Es ist in Ausnahmen allerdings auch möglich, dass nicht gelistete Hilfsmittel auch verordnungsfähig sind. Es ist auf jeden Fall so, dass die Krankenkasse prüfen muss, ob das Hilfsmittel auch erstattungsfähig ist. Das Hilfsmittel, das der Hersteller in den Markt bringen möchte, muss immer den Nachweis auf Qualität, Sicherheit, Funktionstauglichkeit sowie den medizinischen und pflegerischen Nutzen erbringen. Kritik übt der Geschäftsführer der BAG Selbsthilfe allerdings an der jahrelang unzureichend ausgeführten Aktualisierung des Hilfsmittelverzeichnisses durch den GKV-Spitzenverband. Mittlerweile läuft aber eine Aktualisierungswelle. Das Hilfsmittelverzeichnis führt jedoch nur Produkte, die auch als medizinisch notwendig angesehen werden. Danner wünscht sich für die Zukunft schnelle und fortlaufende Aktualisierungen der Produkte, damit auch neue Innovationen eine Chance bekommen, in das Verzeichnis aufgenommen zu werden. Der Geschäftsführer stellt zudem klar, dass auch Menschen mit wenig Geld in Deutschland qualitativ ausreichend versorgt werden. Wer allerdings eine ganz besondere Ausstattung seines Hilfsmittels haben möchte, die über das Notwendige hinausgeht, muss draufzahlen, unabhängig vom Geldbeutel des Betroffenen.

Quelle: www.rollingplanet.net