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Laut Heilmittelbericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, kurz WIdO, haben die Ausgaben für Heilmittel im Jahr 2022 ein Rekordhoch erreicht. Demnach wurden vorletztes Jahr 11,1 Milliarden Euro in 37,8 Millionen Heilmittelverordnungen abgerechnet. Zum Vergleich: 2013 haben gesetzliche Krankenkassen weniger als die Hälfte investiert, nämlich nur 5,4 Milliarden Euro. 

Heilmittelverordnungen über beispielsweise physiotherapeutische Leistungen, in der Podologie, Ergotherapie und Sprachtherapie nahmen vor allem AOK-Versicherte im pflegebedürftigen Zustand mit über 65 Jahren in Anspruch. Menschen in der ambulanten Pflege benötigen demnach Heilmittel am häufigsten. Eine Behandlung mit Heilmitteln erhielten in dieser Kategorie 47,9 Prozent der Pflegebedürftigen. Die Ursachen für Heilmittelverordnungen sind vielfältig, überwiegend nahmen jedoch Diabetes mellitus-Erkrankte Heilmittel-Leistungen am häufigsten in Anspruch, gefolgt von Menschen mit Erkrankungen des Nervensystems und des Muskel-Skelett-Apparates. Dabei ist Physiotherapie die begehrteste Methode mit einem 35,2-prozentigen Anteil, gefolgt von der Behandlung in der Podologie (10 Prozent). In den östlichen Bundesländern wie Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, aber auch Teilen von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist die Heilmittelverordnung beliebter als in den westlichen Bundesländern, wo vergleichbar hohe Verordnungszahlen nur in einigen Gebieten erreicht werden. WIdO-ExpertInnen schätzen, dass dies mit Angebot und Nachfrage sowie Versorgungsbedarf zusammenhängt.  

Quelle: aerzteblatt.de