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Das Schuh- und Modeportal Zalando weitet zurzeit immer mehr sein Portfolio aus, denn seit Kurzem kooperiert der Weltkonzern mit der Versandapotheke „Medikamente per Klick“ und wetteifert so um neue Kunden, die hier apothekenexklusive Kosmetik kaufen. Die hochwertige exklusive dermatologische Kosmetik wie zum Beispiel von Vichy, Eucerin (Beiersdorf) oder La Roche Posay lässt sich über Zalando mit nur einem Klick bestellen, ohne dass man eine Apotheke vor Ort aufsuchen muss. Die Versandapotheke hat Zalando mit ins Boot geholt, um über Eigeninitiative die Produktpalette, die angeboten wird, besser steuern zu können. Das Gleiche gelingt beispielsweise über den Marktplatz von Amazon nicht so gut. Amazon bestimmt, welche Produkte wie und zu welchem Preis angeboten werden. Außerdem erhält Amazon 15 Prozent Provision für jede Bestellung. Zalando und „Medikamente per Klick“ haben aber zudem wenig Überschneidungen ihres Kunden-Klientels, sodass neue Kunden gewonnen werden können.  

Die Hersteller der apothekenexklusiven Dermokosmetik haben auch grünes Licht gegeben, denn die Kooperation ist mit allen Parteien im Vorfeld abgesprochen und für zulässig sowie rechtskonform befunden worden, erklärt die Firma L’Oréal in einem Statement.  

Auf dem Marktplatz von Zalando werden Produkte der Versandapotheke angeboten, die dann aber nicht über Zalando gekauft werden. Der Kauf und die Abwicklung laufen komplett über die Apotheke, die die Selektivverträge mit den Herstellern der Demopharmazie-Produkte hat. Auf dem Zalando-Marktplatz, so das Fazit der Hersteller, verstößt die Versandapotheke als Verkäufer der Produktpalette folglich nicht gegen die Verträge.  

Trotzdem bleiben stationäre Apotheken auch weiterhin ganz klar im Fokus der herstellenden Betriebe von pharmazeutischer Kosmetik. Mit Schulungen, Mustern und Testern sowie beispielsweise Verkaufsanimationen ist man weiterhin schwerpunktmäßig auf stationäre Apotheken fokussiert, die auch von Außendienst-Mitarbeitern besucht werden.  

Allerdings gibt Beiersdorf oder L’Oréal auch zu bedenken, dass Marktplatzmodelle wie Zalando ein interessanter Ort für mehr Umsatz sowie Neukundengewinnung sind, denn das Geschäftsjahr 2020 verlief recht schleppend und nicht zufriedenstellend. Ob es irgendwann zu einer Aufweichung der Apothekenexklusivität kommt, wissen die Fachleute der Branche, darunter „Medikamente per Klick“-Geschäftsführer Karlheinz Ilius nicht.Denkbar wäre aber in der Zukunft eine Erweiterung des Sortiments mit Freiwahl-Produkten oder sogar OTC-Produkten.  

Quelle: apotheke-adhoc.de