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Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) um Professor Hans-Jörgen Grabe haben Belege dafür gefunden, dass kognitive Leistungsfähigkeit mit körperlicher Fitness in einem engen Zusammenhang steht. Das Fazit seiner neuesten Studie mit 2.103 Probanden im Alter zwischen 21 und 84 Jahren ist, dass körperliche Inaktivität ein großer Risikofaktor für Demenzerkrankungen, darunter auch Alzheimer, ist. Für die von den Forschern aufgestellte These gibt es erst einmal nur Belege, aber keine Beweise, doch auch ältere Studien verweisen auf einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten neurodegenerativer Erkrankungen bei nicht vorhandener körperlicher Fitness. Präventionsmaßnahmen sind daher das A und O für eine lange kognitive Leistungsfähigkeit im Alter. Die Mechanismen, die dahinter stecken, sind noch nicht erforscht. Relativ sicher ist jedoch die Aussage, dass Sport und körperliche Aktivität das Hirnvolumen vergrößern können. Die neue sogenannte SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania), an der Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern im großen Stil teilnehmen, gibt demnach Hinweise über das positive Zusammenwirken von sportlicher Betätigung und einem vergrößerten Hirnvolumen, das mittels Magnetresonanz-Tomographien (MRT) ermittelt wurde. Auch Belastungstests auf dem Fahrrad-Ergometer, um die kardiorespiratorische Belastung auszuloten, wurden für die neueste Studie von den Teilnehmern, die im Durchschnitt 52 Jahre alt sind, bewerkstelligt. Es zeigte sich so, dass nicht nur das Gesamtvolumen der Hirne größer wurden, sondern auch bestimmte Hirnregionen, die für das Gedächtnis, für Emotionen und für belohnungsbezogenes Verhalten eine große Rolle spielen. Auch das Hirnareal, der sogenannte Hippocampus, der mit Alzheimer-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird, wird größer, je fitter die Probanden werden. Allerdings weiß man nicht, ob die vergrößerten Hirnvolumina nicht der Auslöser für die Motivation von Sport sind, denn dann wäre die sportliche Betätigung die Ursache für ein vergrößertes Hirnvolumen. Die Forscher des DZNE und UMG forschen noch an genauen Beweisen für die von ihnen aufgestellte Theorie. Doch eines ist klar, dass Sport und körperliche Fitness dem Verlust von Nervenzellen entgegenwirken können, beziehungsweise die Neubildung anregen können. 

Quelle: Heilpraxis.net