Im Leitartikel vom 19. September 2014 hat S7 bereits über den aktuellen Barmer-GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2014 berichtet. Diesmal liegt der Fokus auf dem Thema der Versorgung chronischer Wunden, wobei speziell die Entwicklung von Krankheit und Versorgung des Ulcus cruris betrachtet wurde.
Von einem Ulzera (Geschwür) des Unterschenkels betroffenen Patienten leiden rund 67 Prozent unter dem Ulcus cruris venosum, einer Venenschwäche, bei der es zu einem Rückstau in den Beinvenen kommt. Vergleicht man nun die Jahre 2009 und 2012, ist eine steigende Anzahl Betroffener erkennbar. Lag die Prävalenzrate 2009 noch bei 0,24 Prozent, stieg sie bis zum Jahr 2012 auf 0,28 Prozent. Rechnet man diese Zahl hoch auf die deutsche Bevölkerung, ergibt sich daraus für das Jahr 2012 eine absolute Zahl der Erkrankten von 210.000 in Deutschland.
Kommentar: Dass die Anzahl an Personen, die unter chronischen Wunden leiden, kontinuierlich steigt, ist unter Betrachtung der folgenden Punkte nicht verwunderlich. Der Ulcus cruris ist eine sehr häufig auftretende Folgeerkrankung des Diabetes Mellitus. Zum Einen wird die Bevölkerung, bedingt durch den medizinischen Fortschritt und des demographischen Wandels, zunehmend älter und zum Anderen nimmt die Zahl an adipösen Menschen zu. Beides begünstigt die Wahrscheinlichkeit, an einem Diabetes zu erkranken. Das führt wiederum zu einer statistischen Zunahme der an einem Ulcus cruris erkrankten Personen. Des Weiteren ist zu bedenken, dass die therapeutischen Maßnahmen in ihrer Anwendung teils unzureichend genutzt werden. Experten schätzen, dass zum Beispiel die Behandlung mit Kompressionsstrümpfen um 50 bis 60 Prozent ausgeweitet werden könnte. Der Behandlungserfolg ist in mehreren Studien belegt worden. So wird die Druck- und Volumenüberlastung im Venensystem reduziert und der venöse Rückfluss des Blutes zum Herzen gestärkt und bildet eine gute Grundlage der nicht invasiven Therapie. Wenn man beide Negativeinflüsse revidieren würde, könnte man dadurch die Anzahl der Erkrankten reduzieren und die Lebensqualität des Einzelnen erhöhen.
[ilink url=“https://presse.barmer-gek.de/barmer/web/Portale/Presseportal/Subportal/Infothek/Studien-und-Reports/Heil-und-Hilfsmittelreport/Einstieg-HeHi-Reports.html“]Link zur Quelle (Barmer-GEK)[/ilink]